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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
42.1980, Heft 1/2.1980
Seite: 3
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-01-02/0005
Die strukturelle Entwicklung des Weinbaus
„im Markgräflerland"

von Wolfgang Beck
I. EINLEITUNG

Der historische Begriff Markgräflerland wird heute im Weinbau für einen bestimmten
Bereich verwendet und ist zum Markenzeichen für den dort wachsenden
Wein geworden. Das Markgräflerland kann kaum als geographische Einheit bezeichnet
werden, aufgrund seiner verschiedenen Natur- und Wirtschaftsräume. Der
Weinbau ist dort traditionell und zum landschafts- und kulturprägenden Element
geworden. Diesem, vom Weinbau geprägten Raum, gilt mein Interesse in dieser
Arbeit. Hier soll nun untersucht werden, inwieweit vor allem die physisch-geographischen
Gegebenheiten neben anderen Faktoren die strukturelle Entwicklung des
Weinbaus determinierten und die Weiterentwicklung bestimmen werden.

Die historische Entwicklung der Rebflächen wird einmal die wirtschaftliche Bedeutung
des Weins für diese Gegend im Laufe der Jahrhunderte aufzeigen und
zum anderen seine landschaftsprägende Wirkung bis zu den Veränderungen in
jüngster Zeit.

Beobachtungen an Haus- und Siedlungsformen sollen seinen Einfluß auf das
Wirtschafts- und Sozialgefüge deutlich machen.

Schließlich soll anhand von Untersuchungen über die Betriebsstrukturen und deren
Entwicklung sowie anhand der Erlöse die aktuelle wirtschaftliche Situation
der Weinbautreibenden aufgezeigt werden.

Im Rahmen eines Vergleichs mit dem deutschen Weinbau soll versucht werden,
durch das Aufzeigen von Unterschieden und Gemeinsamkeiten, eine Bewertung der
strukturellen Entwicklung und deren Bedeutung für die Winzer vorzunehmen.

IL DIE HISTORISCH GEOGRAPHISCHE ENTWICKLUNG

DES WEINBAUS

1. Das Markgräflerland, ein historischer Begriff

Der Name Markgräflerland ist im Zusammenhang mit dem Weinbau zu einem
festen Begriff geworden. Die exakte Abgrenzung dieses Raums stellt sich aber als
äußerst schwierig heraus. Die Grenzen des ehemals markgräflichen Herrschaftsgebietes
unterscheiden sich nämlich von den Grenzen des Weinbaugebietes. Der Name
Markgräflerland ist sowohl ein politisch-historischer als auch ein weinbaulicher Be-
griff.

Mit dem Tode des letzten Markgrafen von Sausenberg, der 1444 die Herrschaft
Badenweiler vom Grafen Johann von Freiburg geschenkt bekam, begann die politische
Vereinigung des Markgräflerlandes. Dieser Begriff kennzeichnet politisch jenes
Gebiet, das dann durch erbvertraglichen Zusammenschluß der Herrschaften
Hachberg, Sausenberg, Badenweiler und Rötteln unter dem Markgrafen Christoph
von Baden 1503 zustande kam (Röttelnsches Gemächte ') — siehe Abb. 1. Die
Entwicklung des Wappens des Markgräflerlandes demonstriert die oben beschriebene
Integration (siehe Abb. 2).

Noch zu Lebzeiten des Christoph von Baden kam es zur Teilung seines Herrschaftsbereiches
und das Markgräflerland fiel an den Markgrafen Ernst von Hachberg
. Er gilt als Begründer der Baden-Durlach-Linie und residierte in Sulzburg.

Die vorderösterreichischen Besitzungen des Breisgaus und die Besitzungen des
Bistums Basel zwischen Freiburg und Basel wurden in dieser Zeit im Sprachgebrauch
mit in den Begriff Markgräflerland aufgenommen 2).

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