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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
42.1980, Heft 1/2.1980
Seite: 143
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1980-01-02/0149
138 Fuder Zehntwein — den fremden Zehnt- und Zinsherren 260 Fuder 6 Ohm —
Zehntwein allein 247 Fuder 2 Ohm. Insgesamt lieferte das Rebland 504 Fuder
Weinzinse und -zehnte im Werte von 291 790 fl.

(GLA 74/4937; 1787/88)

Einnahmen 1787: Oberamt Rötteln: an Zehnten 1600 Saum; Ketterwein 300
Saum; Zins- und Steuerwein je 110 Saum. Im Jahre 1893 erwähnte die Statistik:

1. für das Markgräflerland 3057 ha Reben, welche mit dem höchsten Ertrag des
Landes Baden je ha 73,8 hl Wein erbrachten.

2. im Jahre 1896 im Kreis Lörrach 2039 ha (Gesamtfläche = 96 183 ha).

(Statist. Mitteilungen über das Großherzogtum Baden. Bd. X)

Vom Weinschlag

Alljährlich, gleich nach dem Herbst, wurden die Weinpreise am festgesetzten
Termin vom Basler Rat der „Weinleutezunft" und den vom Oberamt Rötteln
deputierten Vögten mit dem sog. Landschlag für den betreffenden Jahrgang vereinbart
. Das ging nicht immer ohne verschiedene Ansichten vonstatten: so gingen
1701 die Räte und Vögte ohne einigen Spruch auseinander — die Vögte wollten
für den „herrlichen" Jahrgang 6 fl 10 ß festsetzen, die Basler nur 6 Pfd. 2 ß. 6 4
weniger als 5 fl für den Saum.

Um künftig überflüssige Kosten zu verhüten, schlugen die Vögte 1716 vor, den
Weinschlag auf dem Lande selbst, in Lörrach zu machen; doch dagegen sprachen
die alten, verbindlichen Verträge aus dem Jahr 1503 mit Basel, und es blieb
auch weiterhin beim alten Brauch, oft mit Hartnäckigkeit bei den Zusammenkünften
, wie etwa 1743 durch die Vögte Reinau von Tannenkirch, G. R. Zandt
von Binzen, Hans Gold von Tumringen und Hans Roser von Lörrach.

Der letzte gemeinsame Weinschlag zwischen Basel und den Markgräfler Vögten
wurde im Jahre 1804 vereinbart, danach von den bestellten Vögten allein.
Sebastian Münster (1489—1552) behauptete: „Rebleute verzehren, sparen nicht.
So ein Reif kommt, oder ein Jahr ohne Brot und Wein oder Krieg folgt, leiden
sie Mangel und schwere Teuerung."

Der Verfasser bediente sich der zahlreichen vorliegenden Orts-Chroniken, welche
zum Teil sehr ausführliche Flurnamenlisten mit aktenkundigen Hinweisen
bieten.

Der markgräfliche Weinzehnt um 1750 im
Oberamt Badenweiler

von Chr. M. Vortisch

1. Der herrschaftliche Weinzehnt

Das Generallandesarchiv in Karlsruhe verfügt über eine Abteilung „Dienerakten
" für jede der früheren Herrschaften. Darin sind Oberbeamte, die Kanzleibeamten
als mittlerer Dienst und die subalternen Dienste erfaßt. Mit diesen
letzteren haben sich offenbar noch nicht allzuviele Historiker befaßt, obwohl
gerade dort einiges über das tägliche Leben der Verwaltung im 17. und 18. Jh.
zu finden ist. In der Abt. 108 finden wir ein Fascikel (571) über die Organisation

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