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perg«, 1959, S. 37) dasselbe Thema noch einmal aufgriff: Der Dichter erkennt wehmütig
, aber mit der versöhnlichen Milde des Alters, daß die einstige Schönheit des Heimattales
in unaufhaltsamer Entwicklung dem wirtschaftlichen Fortschritt zum Opfer gefallen
ist:
»Schön wie der Himmelsaal isch's Wiesedahl!' —
So stolzi Ziilete, die hämmer g'erbt -
Was isch es hüt? Me sichts in ghaimer Qual:
D'Schönheit isch gwiche, ihre Bild verderbt.
Zement und Beton, Droht und Mäste stöhn
Wie Messer in der lebige Naduur,
Der Wiese ihri Welle aber göhn
In Dämm iizwängt und hänn kai aigeni Spuur. -
Und wenn der Hebel unter d'Auge nehmt
Sy Haimeth und dieht alles urig seh,
So glaubi, assem wohl e Träne cheemt,
Und 's wurd em in der Seel inn windeweh.
Wer isch dra schuld? He niemes, alles lyt,
So sait scho d'Schrift, am Glück und an der Zyt.
Der Wind, wo vo den andere Gländer waiht,
Het Unchrut in der aige Waize gsait.
I zürn jo kaim und bi mit niemerem bös:
's isch in der Welt en allgemaini Sach.
Mi wunderets numme, ass i ganzi Stöss
Gedicht vo myner liebe Haimeth mach!»
Prolog zur Zweihundertjahrfeier
der Manufaktur Koechlin, Baumgartner & Cie
von Hermann Burte
Markgraf Karl Friedrich hatte früh erkannt
Für Staat und Volk den Wert der Industrie,
Durch ihn die Indiennedruckerei entstand
Im Tal, die fünfzig Jahre lang gedieh. -
Die große Revolution, der Krieg im Land,
Die Handelssperren dann zerbrachen sie -
Da rief der Fürst aus Basel Merian:
Der kam mit Koechlin von Mülhausen an,
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