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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 1.1987
Seite: 79
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Vorarlberg und der Schweiz. Erst die seit kurzem kleingewordene Welt setzte hier andere
Maßstäbe.

Deutscher Einfluß im allgemeinen und alemannischer im Speziellen läßt sich nicht allein
in der deutschen Schweiz, sondern unschwer auch in der französischen nachweisen.
Was dem Basler seine deutsche Großmutter, ist dem Welschen seine deutschschweizerische
. Zudem bildeten Lausanne und Genf vor allem im 19. Jahrhundert von deutschen
Handwerksgesellen bevorzugte Reiseziele. Neben patriotischen Auslandsdeutschen
standen die aus der Geschichte des Radikalismus und Sozialismus der Schweiz nicht
wegzudenkenden Liberalen der Restaurationszeit und besonders die Revolutionäre von
1848. Gerade in der Westsehweiz fanden sich starke Zellen. Eine Folge davon besteht in
der auffälligen Häufigkeit deutscher Familiennamen in den Großstädten am Genfersee.

Bekanntlich stellte erst Bismarck neben den geographischen Begriff Deutschland den
staatlichen (1871). Seither blieb in guten und bösen Tagen der nördliche Nachbar in vielen
Beziehungen wichtigster Partner der Schweiz. Eine dieser Beziehungen betrifft die
Bevölkerungsverschiebungen über die Grenzen. Sie sind nicht allein der Kuriosität, der
Genealogie oder der Naturalisierungsstatistik wegen bemerkenswert. Im Artikel »Landesgrenze
als Konfessionsgrenze: theologisch-kirchlicher Austausch zwischen Basel
und Südbaden« (Das Markgräflerland 1/1985) habe ich unter anderem Auswirkungen
dieser Migrationen zu schildern versucht. Heute soll der nämliche Prozeß durch eine andere
Optik betrachtet werden. Allerdings liegt noch keine Gesamtschau vor. Die Standardwerke
zur Sache behandeln die Deutschen in der Schweiz, insoweit sie kulturell, politisch
oder in Volkszählungsergebnissen Relevanz erfuhren. Die hier gestellte Frage lautet
anders, nämlich: wie und unter welchen Umständen vollzogen sich Auswanderung,
Einwanderung, Assimilation und Einbürgerung über die Grenzen. Das läßt sich weder
an berühmt gewordenen einzelnen noch massenstatistisch erweisen. Hier braucht es in-

Blick über die Grenze (um 1831).
Im Hintergrund Tüllingen,
im Vordergrund Johannes Stump
(1824-1897) als Knabe, später
Ochsenwirt, Großrat und Civürichter.
Johannes Stump war der Sohn von
Anna Maria Stump geb. Wenk.

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