Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 1.1988
Seite: 13
(PDF, 35 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1988-01/0015
Der stift-säckingische Meierhof "Freihof" in Schlierigen (Foto: F. Schülin)

Versorgung aus Eigenbesitz sicherzustellen. Diesem Zweck dienten in Säckingen die
Dinghofgüter zu Schliengen. Der Schliengener Dinghof lieferte als Jahreszinsen fast
ausschließlich Wein nach Säckingen: nach einer Aufstellung aus dem 14. Jahrhundert
waren es jährlich rund 87 Saum (ca. 128 Hektoliter). Es war sowohl hier wie in Stetten
fast nur Rotwein, der geliefert wurde, ein Beweis dafür, daß damals im Gegensatz zu
heute im MarkgräflerWeingebiet hauptsächlich Rotwein erzeugt wurde.

Ganz bestimmte Bauernhöfe aus dem Fricktal hatten die Fronpflicht, den Zinswein
in Stetten und Schliengen abzuholen und nach Säckingen zu führen. Ein Wagen - mit 8
Rindern bespannt. 7 Saum Wein fassend (= ca. 10 Hektoliter), von 3 Knechten begleitet
- war die Belastungseinheit, die sogenannte "Winmeni". Je nachdem ob die Fahrt
nach Stetten oder Schliengen ging, unterschied man die große oder die kleine Winmeni.
Um allein den SchliengenerWein nach Säckingen zu bringen, waren jährlich im Herbst
13 solcherWinmenifuhren nötig!

An den Winmenizinsen hatte auch der Meier - hier die Herren von Schönau - ihren
Anteil, denn sie hatten die Pflicht, den Fuhren bewaffnetes Schutzgeleit zu geben.

In den alten Weistumsbüchern des Stiftes wird denn auch der Ablauf dieserWinmeni-
fuhren sehr bildlich beschrieben:

"Und wenn sie von Hause wegfahren wollen, dann soll der Meier auf seinem
großen Roß bis an den bach zu Mettau reiten und allda den Kastvogt vertrösten,
daß er Leute und Gut wieder heimbringen wolle, end ebenso soll er zu denen
von Sulz an den bach reiten und allda den Kastvogt vertrösten. Und so sollen sie
allweg fahren das eine Jahr nach Schliengen und das ander Jahr nach Stetten.
Und des soll der Meier mit seinem großen Roß mitreiten, daß er. wenn einer der
Wagen zurückbleibe, er sein Roß dafür einsetze, damit der Wein befördert

13


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1988-01/0015