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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 1.1988
Seite: 40
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1988-01/0042
Die Gemeinde Eichsei war jedoch dagegen, daß der alte Lehrer überhaupt eine Pension
erhalten sollte. Dieser hatte nämlich nach der Schulvisitation freiwillig seinen
Schuldienst aufgekündigt, bevor seine offizielle Entlassung auf dem langen Behördenweg
rechtskräftig geworden war.

Der Einspruch der weltlichen und kirchlichen Gemeinde ist uns als Protokoll erhalten
. Es lautet:

"Actum Rheinfelden. den 22. August 1792 in meiner des Kreis-Schul-Kommissärs
Behausung, Erscheinen Fridolin Brugger Stabhalter zu Eichsal, und Joseph Holer.
Kirchmeyer von dar. und machen ihren Vortrag dahin:

Lisenfeld habe längst verdient von seinem Schuldienste abgesetzt zu werden, er habe
es aber nicht abgewartet, bis seine Absetzung von Freyburg gekommen sey, sondern
gleich nach vorgewesener Schulvisitation sey er zu dem Stabhalter in das Haus gekommen
, und habe Schul- und Sigristdienst aufgekündet.

Da nun von der hohen Landstelle gekommen sey, dass dem Lisenfeld eine jährliche
Pension von 30 Gulden bezahlt werden solle, so hätten sie sich höchlich zu beklagen.

Dem aufzustellenden Schulhalter könnte die Bezahlung dieser 30 Gulden unmöglich
aufgebürdet werden, denn er müsse nothwendigerweise einen Gehilfen zu dem Sigristdienst
haben, dem er wenigstens 30 Gulden bezahlen werden müssen.

Er müsste also, weil Sigristlohn nur 48 Gulden ertrage, noch von seinem so mühsam
verdienten Schullohn so viel zulegen, dass ihme kaum der für einen Gehilfen ausgeworfene
Sold übrig bleibe. Aus dieser Ursache weigere sich der von der Gemeinde als
Schulhalter und Meßmer ausgewählte Kiemenz Fröhlich diese Dienste anzutreten,
wenn ihm die Pensionierung des Lisenfelds von der Gemeinde nicht abgenommen
werde. Es seye aber die Gemeinde so arm, und dazu noch mit Schulden belastet, dass
sie dies zu thun unmöglich im Stande sey, wenn sie es aber auch thun könnte, so würde
sie sich dazu doch nie verstehen, weil Lisenfeld seinen Verdienst durch die Chyrurgie
hinreichend finde, und auch noch ein eigenthümliches Gütlein habe.

Sie ersuchten also den Kommissär sie bey dem Wohllöblichen Oberamte dahin zu befürworten
, dass Wohlselbes für sie die Gnade haben möge, diese ihre Vorstellung und
Bitte an die hohe Landesstelle gelangen zu lassen, und von Hochselben die gnädigste
Erlassung dieser Pension zu erwirken.

Fridolin Brugger Stabhalter
Joseph Holler Kirchmeyer
Schernberg

Xaver Mahrer Actuarius."

Kreisschulkommissär Schernberg von Rheinfelden leitete diesen Antrag der Gemeinde
Eichsei und eine Stellungnahme für das Oberamt weiter.

Er schreibt:

■'Wohllöbliches Kaiserl. Königliches Oberamt!

Fridolin Brugger Stabhalter zu Eichsal, und Jos.Holer Kirchmeyer von dar ersuchen
den zu Ende gesetzte in der Beylage: Sie bey dem Wohllöb. Oberamte dahin zu befürworten
dass Wohlselbs ihre Vorstellung und Bitte, den künftigen Schulhalter von der
Pensionierung des abkommenden Lisenfelds mit jährlich 30 Gulden zu befreyen. an die
hohe Landesstelle gelangen, und bey Hochselber zur Gewährung zu unterstützen blieben
möchte.

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