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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 1.1988
Seite: 100
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1988-01/0102
Die aus Neuenburg am Rhein

stammende älteste Glocke Badens von 1200

in der Glockenstube.

Die Glocke wurde im Zweiten Weltkrieg

zerstört.

(Stadtarchiv Neuenburg am Rhein AA/E/9)

Aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges ist eine interessante Bittschrift des Neuen-
burger Bürgermeisters und Rates an die Basler Schiffleute bekannt. Die Neuenburger
Stadtkanzlei schreibt am 7. November 1640 "in Erinnerung alter Freundschaft" zwischen
dem der Verelendung nahen Neuenburg am Rhein und der Stadt am Rheinknie
nach Basel: "Demnach die Stadt Neuenburg durch das so lang continuierende, betrübte
Kriegswesen in eine solche Armut geraten, daß sie dem mit Gewalt auf die Stadt
fallenden Rhein, aus Mangel der Leute, erheischender großer Kosten, etwelche Jahre
her mit Erhaltung und Gegenbauung der Wuhre und Werke nicht allein nicht mehr begegnen
, bauen und Widerstand tun konnte, sondern auch die vor hundert und mehr
Jahren schwerlich verbauten Werke, dazu die Stadtmauern und allbereits die halbe Kirche
versinken und hinwegfallen mit höchsten Schmerzen und Schaden sehen muß, auch
in zunehmender großer Sorge und Gefahr ist, wenn wir die in dem Kirchturm hängenden
Glocken nicht aufs baldigste herunter tun lassen, daß dieselben auch bald möchten
herabfallen und versenkt werden, so daß wir Willens, nächster Tage die Glocken herunter
zu lassen, aber die dazu erheischenden Werkzeuge und Instrumente nicht mehr haben
, noch vermögen, also gelangt und ist an die gesamten Herren der löbl. Ehrenzunft
zu Schiffleuten unserer hochangelegentliche, dringende, freundliche Bitte, sie wollten
aus nachbarlichem guten Willen uns so viel gratifizieren und zu solchem unserem Werk
durch unsern deswegen abgeordneten Stadtschreiber einen Flaschenzug, zwei gute
Scheiben samt den Nägeln und zwei starken Seilen, jedes zu vierundzwanzig Klafter
lang, günstig erteilen und zukommen lassen.

Sollen genannte Sachen, sobald die Glocken heruntergelassen sind, bei nächster Gelegenheit
durch unsere Schiffleute mit höchster Danksagung wieder restituiert und eingehändigt
werden und wollen wir solche nachbarliche Willfahr um die günstigen Herren
und löblichen Ehrenzunft viel lieber auf anderem Weg als leider solcher Gestalt hinwiederum
nachbarlich zu beschulden nicht unterlassen. Uns bei euch neben göttlicher
Bewahrung allerseits wohlempfehlender, der Heren dienstwillige Burgermeister und
Rat daselbsten."5)

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