Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 1.1988
Seite: 125
(PDF, 35 MB)
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Altenpflegeheim »Martinshaus« Lörrach, Adlergäßchen
Relief in Lindenholz, »Martin« (1983) ■ Foto: WalterTrefzer, Haagen

und Tieren, lebt im Wechsel der Jahreszeiten in freier Natur hoch über Brombach, wo
er ein ehemaliges Rebhaus, abseits von den dicht gedrängten Siedlungen, aber doch in
angemessener Korrespondenz zum Atelier, ausgebaut und eingerichtet hat. Leben, Natur
, Schöpfung sind für ihn ständig erlebte Form der Religion, die bei der Gestaltung
der Symbole christlichen Glaubens Pate gestanden haben.

Da ist der Vergleich mit Ygdrasil, dem Weltenbaum, schon erlaubt, der nichts anderes
ist als das Sinnbild vom Leben, wie es das des Kreuzes in der Symbolik des Christentums
ist. Der Stamm ist Kraft, und die Zweige sind Spiel. In der Ruhe seines Schattens
reift die Wundergabe, Licht in Form zu wandeln. Wie der Baum im Schoß der Erde wurzelt
, strebt auch Scheurers Kunst aus dunklem Schoß pflanzenhaft dem Licht entgegen.
Er schöpft, wie eigentlich alle Künstler, ja die ganze Menschheit - und dies uns bewußt
zu machen, scheint die Absicht seiner Kunst - aus den lauteren Quellen des Seins. Die
Idee vom Paradies, dem Inbegriff des gottgewollten Lebens schlechthin, ist der Ausgangspunkt
, Angelpunkt und der Schlüssel besonders zu den Werken Scheurers mit einem
religiösen Bezug.

Das Entscheidende: das Sakrale ist immer anwesend, ständig präsent. Wie schon jedes
künstlerische Schaffen nicht als ein bloßes Handwerk nach Rezepten erlernbar ist,
sondern aus der Begnadung mit schöpferischer Kraft erwächst, die dem Künstler vorgegeben
sein muß, so wird auch das Sakrale, das keiner mit bloßer Bewußtheit schaffen
kann, als eine besondere Gunst dem Werk hinzugefügt.

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