Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 1.1988
Seite: 156
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1988-01/0158
Wo sich einst zum großen Sterben
Feindlich trafen Heer und Heer,
Häufen sich im Boden Scherben,
Klingen, Griffe, ehern schwer.
Aber aus dem Graus derWalstatt
Im durchbluteten Revier
Jubelt der Gelehrte: Hallstatt!
Und bewundert Form und Zier.

Wo die schwarze Erde locker
Starrt in den gewachsenen Lehm,
Lehnt gekrümmt im Grab ein Hocker,
Eingebunden, unbequem.
Becher, Schalen, liebe Gaben
Liegen seiner Hand bereit,
Ihn mit Speis und Trank zu laben.
Denn der Weg zu Gott ist weit.

Wo von Buchen, Eschen, Eichen
Einsam sich ein Wäldchen wiegt,
Hügelt sich der Grund zum Zeichen,
Daß ein Hort im Schöße liegt.
Mauern zeigen sich der Hacke,
Und der zage Löffel hebt
Schalen hoch von rotem Lacke,
Und das Bild der Wölfin lebt...

Als man durch desTales Matten
Einen Wassergraben trieb,
Traf der Pickel Sandsteinplatten,
Funken stoben von dem Hieb.
Am Skelett des Alemannen
Lag im Steinsarg, wohl bewahrt,
Spottend aller Zeiten Spannen,
Unversehrt sein roter Bart.

Und es schirmten bei den weißen
Knochen noch im Tode ihn
Schwert und Speer und Dolch aus Eisen
Alles Holz und Fleisch war hin.
Schalen, Krüge, Schloß und Kette,
Lederschnur, gelochter Pfriem
Hielten in dem Plattenbette
Ein Jahrtausend Rast mit ihm.


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