Freiburger historische Bestände - digital

Nah dem Rhein am kiesigen Hange,
Aus derTiefe des Gereuts
Blitzt empor im Grabengange
Aus dem Fibelrund ein Kreuz.
Rheinherüber Frankenheere
Folgten ihrer Mission
Mit der fremden neuen Lehre
Vom gehenkten Gottessohn.

Und die heiligen Eichen sanken
Von der Fremden Hieb und Hohn,
Und es schuf die List der Franken
Königshöfe, Zins und Fron.
Von dem Heiland überwunden
Durch das fremde Schwert und Recht,
Hat der Alemann gefunden
Seine Seligkeit als Knecht.

Frieden auf der Erde, Frieden!
Klang es fromm vom Kanzelbord -
Frohe Botschaft! Doch hienieden
Rasten weiter Krieg und Mord:
Führer lagen tot und Fergen,
Und das Volk, im Sein bedroht,
Floh empor, um sich zu bergen,
In die Burg vor Not undTod.

Nichts auf Erden ist von Dauer:
Feuer spie das erzne Rohr.
Aus dem Riß geborstner Mauer
Stieg die neue Zeit hervor.
Und die Grabenden erheben
Aus den Schütten Ding an Ding,
Die da künden, wie das Leben
Einst in Herrn und Knechten ging.

Ewiges Rätsel: Mensch und Leben.
Wage du den Strich des Nulls!
Da versinkt, um sich zu heben,
Allen Daseins mächtiger Puls.
Menschen scheiden, Sippen sterben,
Aber aufwärts geht der Fall,
Und die Erde ist ein Scherben,
Den die Sonne ließ im All.