Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 1.1988
Seite: 158
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1988-01/0160
Stoßen nach vielhundert Jahren
Wieder Spaten in das Land,
Wird der Boden offenbaren,
Was von uns in ihm verschwand.
Auf den Zügen des Gelehrten
Schimmert es von Freude hell,
Sieht er in der unversehrten
Fliese deutlich das M.L. "

Und es ragt die Kunst desTöpfers
Mächtig über Raum und Zeit;
In der Scherbe liegt des Schöpfers
Name und Unsterblichkeit.
Was er schuf, das blieb beständig
Wirksam da und kündet ihn,
Und es aufersteht lebendig
Wieder, was ihm schön erschien.

Was der Spaten aus dem Sumpfe
Und dem Wust der Erde reißt,
Dient dem endlichen Triumphe,
Sieger bleibt der Schöpfergeist.
Ob der Schaffende verderbe,
Was im Brand stand, bleibt gefeit,
Und der Splitter einer Scherbe
Weist das Wesen ihrer Zeit.

Formt ein Dichter die Gedichte
Aus demTone des Gefühls,
Sinkt es wieder in die Schichte
Überwälzenden Gewühls.
Allem Schönen droht Verderben,
Es vergeht im Zeitenschlund,
Bis die Zeile wie ein Scherben
Glänzt aus eines Knaben Mund.

Soll es den Lebendigen kümmern,
Wenn er formt und baut und schreibt,
Wenn am Ende nur inTrümmern
Heiles Ganzes übrigbleibt?
Kein Erkennen kann ihn beugen,
Denn er weiß, der kleinste Teil
Kann vom Geist des Ganzen zeugen,
Und im Geiste liegt das Heil!

(Aus: Hermann Burte: "Stirn unter Sternen", 1957)

*' Professor Max Läuger (1864 -1952), mit dem Hermann Burte in langjähriger Freundschaft verbunden
war.

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