Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 1.1988
Seite: 167
(PDF, 35 MB)
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nähme, während die Gemeinde sich verpflichtete, nach Fertigstellung die Folgelasten
zu übernehmen. Das Landesdenkmalamt seinerseits versprach einen Zuschuß und
stellte in Aussicht, den Schutzbau museal zu gestalten und bei entsprechender Sicherung
auch Originalfunde aus Grabungen in Grenzach auszustellen.

Die Planung des Schutzhauses übernahm eine Grenzacher Architektengruppe, die
sich vor eine schwierige Aufgabe gestellt sah. Galt es doch, eine relativ große Räche zu
überdecken, gleichzeitig aber auch Licht in alle Teile des neu entstandenen Raumes zu
lassen, um die römischen Mauern gut zur Geltung zu bringen. Auch durfte dieser Bau.
der in seine Umgebung eingepaßt werden mußte, letztlich nur der Rahmen für die römischen
Gebäudereste sein und sie bei aller Eigenwertigkeit nicht unterdrücken.
Schließlich waren Höhenunterschiede des Geländes und verschiedene Wünsche der
Anrainer zu berücksichtigen. Gelöst wurde diese Aufgabe durch eine Konstruktion, die
überwiegend Holz als stützende und tragendeTeile verwendet, große Glasflächen, aber
auch ein seitlich mit Ziegeln bestücktes Dach aufweist (Abb. 3). Gerade diese Dachlösung
trägt viel zur Einpassung in das hier etwas verwinkelte Ortsbild bei. aber auch die
Vermeidung allzu großer Glasflächen durch Sprossenteilung und schließlich der originell
gestaltete Eingang. Im Inneren führt eine Holzgalerie auf einfachen Stützen entlang
derWände und damit rund um die konservierte Anlage (Abb. 1 u. 5), die von oben
betrachtet. aber auch teilweise zu ebener Erde begangen werden kann. Fast freitragend
wirkt die Deckenkonstruktion, da die schlanken, metallisch hell gespritzten Tragrohre
optisch kaum ins Gewicht fallen. Unter der Galerie ist der Beton der Fundamente bewußt
roh belassen, während die Wand zwischen Galerie und Dach durch Verputz hell erscheint
. So entstehen optisch eine Zone des archäologischen Befundes und eine der
Dokumentation und Information.

In diesem Bereich sind didaktische Tafeln und mehrere Hängevitrinen angebracht,
vergrößerte Grabungsbilder und eine Pressewand. Vier Tischvitrinen hinter der gläsernen
Vorderseite ergänzen das museale
Angebot mit Fundstücken, die wie in
denWandvitrinen fast ausschließlich aus
der Grabung an Ort und Stelle oder aus
anderen Fundplätzen der Gemarkungen
Grenzach und Wyhlen stammen.
Erst als Farbfotos vertreten sind die Reste
großfigürlicher Malereien hervorragender
Qualität, die bei einer kleinen
Erweiterungsgrabung während des
Schutzhausbaus zum Vorschein kamen.
Sie gehören künstlerisch zum Besten,
was aus dem römischen Südwestdeutschland
bisher bekannt geworden
ist. Da das ganze Gebäude durch eine
Alarmanlage gesichert ist, wird es wahrscheinlich
möglich sein, auch diese wertvollen
Originale in Grenzach zu zeigen,
so wie dank der entgegenkommenden
Haltung des Landesmuseums Karlsruhe

... , . r ., , ... „__, auch eine schon im 19. Jahrhundert ee-

Abb. 6: Im Gans zwischen den beiden Bauten °

vWe eine bereits im 19. Jh. geborgene Säule tundene Säule wieder an ihren alten
aufgestellt. Platz zurückgekehrt ist (Abb. 6).

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