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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 1.1988
Seite: 180
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1988-01/0182
Herbsttagung 1987

Helmut Bauckner

Die nördliche Markgrafschaft und die daran angrenzenden Gebiete standen im Mittelpunkt
der Herbsttagung 1987. Das Programm begann in der Winzergemeinde Pfaffenweiler
, in der die über hundert Teilnehmer sehr herzlich bei einem Umtrunk von Bürgermeister
Fritz Gutgsell willkommen geheißen wurden. In seinen Begrüßungsworten
stellte das Gemeindeoberhaupt in kurzen Sätzen das Dorf vor. das auf Grund seiner
Stadtrandlage zu einer Wohngemeinde geworden ist; die meisten Winzer sind nur noch
Nebenerwerbslandwirte. Dennoch, so der Bürgermeister, habe man darauf geachtet,
daß der Dorfkern nicht ausblutet und so die ländliche Struktur erhalten bleibt. Daß
dies vortrefflich gelungen ist, davon konnten sich die Exkursionsteilnehmer bei einem
Rundgang selbst überzeugen. Altbürgermeister Eckert stellte vor allem den wunderbaren
Marienbrunnen und das Gasthaus "Stube" vor, das einstmals den Ratsherren als
Versammlungsort diente, davon nämlich läßt sich der Name dieses stattlichen Gebäudes
ableiten. Vor allem auf die auch an einfacheren Häusern zu entdeckenden Steinmetzarbeiten
wurde immer wieder aufmerksam gemacht.

Dieses Thema bildete dann auch den Schwerpunkt des sich anschließenden Museumsbesuches
. Dr. Erhard Richter, in Vertretung des erkrankten Vorsitzenden Christian
Martin Vortisch, begrüßte hier Herrn Altlandtagsabgeordneten F.K. Stork aus
Schallstadt, der maßgeblich an der Vorbereitung dieserTagung beteiligt war, Herrn Regierungsdirektor
Müller vom Landratsamt Lörrach, Herrn Dr. Erdin von der Frickta-
lisch-Badischen Vereinigung für Heimatkunde und Herrn Archivar Weeger, der die Führung
durch das Museum übernahm. Das Museum, das seit 1983 besteht und ein
Schmuckstück für dieses Dorf darstellt, hat zwei Schwerpunkte, den Wein und den
Stein.

Neben dem Wein war es nämlich der "Pfaffenweiler Stein". der bis zum Ende des letzten
Jahrhunderts das Leben in dieser Gemeinde bestimmt hat. Als damals das Steinhauerhandwerk
ausstarb, ging auch der Wohlstand merklich zurück, was dazu führte,
daß viele Bürger nach Amerika auswanderten. Der letzte Steinbruch wurde schließlich
1920 geschlossen. Heute jedoch sind wieder einige Brüche im Zusammenhang mit dem
Museum zugänglich, ein Verdienst der Gruppe um den Steinmetzen Waldemar Eckert.
Was den Stein von Pfaffenweiler auszeichnet, ist dieTatsache. daß er. frisch gebrochen,
sehr feucht und deshalb wunderbar zu bearbeiten ist. An der Luft jedoch wird er dann
fest und damit sehr dauerhaft. So war es kein Zufall, daß die Lettner im Breisacher und
Freiburger Münster aus Pfaffenweiler Stein hergestellt wurden.

Für die Sonderausstellung "Wein undWeinverkauf" hat Archivar Weeger sehr interessante
Exponate zusammenstellen können, so zum Beispiel ein Weinverkaufsregister
aus dem Jahre 1863, das deutlich macht, wie beliebt schon damals der Pfaffenweiler
Wein war, wurde er doch bis nach Bad Waldsee, Meßkirch, Rottweil und Konstanz geliefert
. Es war der Most, den die Weinhändler aufkauften, der Ausbau fand dann vor Ort
statt. Im Jahre 1952 ging schließlich die letzte Fuhre zu einem Wirt nach Lehen. Es begann
die Zeit der Winzergenossenschaften, und die über 100 Trotten des Dorfes verloren
ihre Bedeutung.

Auch durch die traditionsreiche Gemeinde Ebringen führte Archivar Weeger, der
hier im ehemaligen Schloß in einem historischen Archivzimmer residiert. Für Ebringen
, das einst Verwaltungssitz für die Besitztümer des Klosters St. Gallen im Reich war.

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