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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 2.1988
Seite: 182
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1988-02/0184
Frühjahrstagung 1988 in Bad Säckingen

Helmut Bauckner

Das Frühjahrsheft 1988 beschäftigte sich u.a. mit den Beziehungen des Stiftes Säk-
kingen zum Markgräflerland. Grund dafür, diesen Kurort am Hochrhein alsTagungsort
auszuwählen. Daß die Wahl richtig war, zeigte die große Resonanz, über 100 Geschichtsfreunde
konnte der Vorsitzende Julius Kraus im Trompeterschloß willkommen
heißen. Im Auftrag von Herrn Bürgermeister Dr. Nufer begrüßte sein Stellvertreter,
Herr Baumgarten, bei einem Umtrunk die zum Teil von weit her angereisten Gäste.
Auch er machte darauf aufmerksam, wie stark einstmals die Verbindungen zum Markgräflerland
waren, bezogen doch z.B. die Stiftsdamen ihren Festtagswein aus Schlien-
gen. In seinem kurzen geschichtlichen Rückblick machte Baumgarten vor allem deutlich
, welchen wirtschaftlichen Einbruch die Auflösung des Stiftes 1806 nach sich zog.
Diese Schwierigkeiten konnten erst überwunden werden, als man in den 70er Jahren intensiv
damit begann, die Heilquellen wieder wirtschaftlich zu nutzen. 600 Kur- und Erholungsbetten
stehen heute in Bad Säckingen zur Verfügung, drei Sanatorien sorgen
sich um die Gesundheit ihrer Gäste, die vor allem von der LVA Rheinland-Pfalz geschickt
werden. Eine besondere Bedeutung für den Aufschwung dieser malerischen
Kleinstadt hat ohne Zweifel die hervorragend gelungene Altstadtsanierung. Bad Säckingen
, so der stellvertretende Bürgermeister, ist zu einer Stadt geworden, in der die kulturelle
Arbeit groß geschrieben wird: ein hervorragend ausgestattetes Heimatmuseum,
durch das anschließend Dr. Richter sachkundig führte , das in Europa einmalige Trompete
nmuseum und das breitgefächerte schulische Angebot machen dies sehr deutlich.

In der sich anschließenden Stadtführung durch Frau Enderle-Jehle und Herrn Geis
wurde augenscheinlich, was in den letzten 20 Jahren hier geleistet wurde. Das Schloß
Schönau, heute Sitz der Säckinger Museen, wurde von den Herren von Schönau um
1600 anstelle einer wasserburgartigen Anlage erbaut. Berühmt wurde dieses typische
Herrenhaus durch Maria Ursula von Schönau, deren Liebe zu Werner Kirchhofer in
Scheffels Versepos "DerTrompeter von Säckingen" ein literarisches Denkmal erhalten
hat. Im hervorragend renovierten Deutschordensritterhaus, dem Herrensitz der
Deutschordensritterkommende Beuggen, hat Scheffel in den Jahren 1851/1852 gewohnt
. Sein Epos enstand jedoch erst bei einem Aufenthalt auf Capri, erschienen ist es
im Jahre 1854. Ein Wahrzeichen dieser Stadt ist die von einem Zimmermann namens
Blasius Baldischwiler erbaute Holzbrücke über den Rhein, es ist die längste noch erhaltene
überdachte Holzbrücke Europas. Derselbe Zimmermann bekam daraufhin auch
den Auftrag für die malerische Holzbrücke in Luzern. Vorbei am Rokkokohaus, um
1760 entstanden, und am Haus zum Falken mit seinem hübschen Erker, kamen die kundigen
Stadtführer zum Fridolinsmünster, der Keimzelle dieser Stadt. An dieser Stelle
errichtete einst der heilige Fridolin im 6. Jahrhundert auf der Rheininsel die erste
christliche Niederlassung dieser Region, die größte Ausstrahlung auf den alemannischen
Raum haben sollte. Hinter dem Münsterplatz, der von sehr malerischen historischen
Gebäuden umrahmt wird, liegen die Fischergasse und der Gallusturm, die ältesten
Bereiche der Stadt. Am Gallusturm teilte sich einstmals der Rhein in zwei Arme,
bevor 1830 der rechte Rheinarm zugeschüttet wurde und Säckingen so seine Insellage
verlor. Die 4.50 m starken Fundamente machten diesenTurm zu einem wirksamen Bollwerk
gegen die damals noch wilden Rheinwasser.

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