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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 2.1989
Seite: 34
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werden ihm gleich für ein Zimmer verlangt; zwei Wochen suchte er in und um Silver
City vergebens nach irgendeiner Arbeit. Seine Eintragungen zeigen, wie niedergeschlagen
er war. Da kommt die "Wildwest-Wende": Im Dunkeln sitzt er auf der Veranda einer
Kneipe und "denkt über sein Gott-vergessenes Geschick nach": es kommen erst
zwei Männer, dann ein dritter auf die Veranda. Sie alle bemerken ihn nicht. Sie sprechen
über eine Bande von Pferdedieben. Er sieht, wie der eine seinen Revolver hebt
und sagt: "Euer Schweigen kann ich nicht erkaufen, aber derTod wird Euch schweigen
machen." Otti, noch immer unbemerkt, schlägt dem Mordwilligen den Revolver aus
der Hand, liegt fast im gleichen Augenblick, vom Fausthieb des Revolverhelden getroffen
, auf dem Boden. Der verhinderte Schütze sucht das Weite. Die beiden andern bedanken
sich und besorgen Otti etwas später die Cowboy-Stelle. Er soll wilde Pferde ein-
reiten und wird angewiesen, zunächst ein bestimmtes Pferd vorzureiten. Otti berichtet,
daß er erst mißtrauisch und nichts Gutes ahnend sattelte, dann, als beim Vorreiten alles
unerwartet gut ging, stolz wurde, bis er plötzlich - Karl May hätte es wohl in ähnlichen
Worten geschildert - "unter schallendem Gelächter der älteren Cowboys Mutter Erde
küßte". Er sei noch wochenlang Ziel der Spottlust seiner Berufsgenossen gewesen: das
habe in ihm den Willen erst recht geweckt, ein vorzüglicher Reiter zu werden. Dies muß
sich vor dem 3. Juni 1907 zugetragen haben, denn in einem Brief mit diesem Datum
schrieb Ottis Vater, er habe die Nachricht von Ottis neuem Aufenthaltsort - Farm bei Silver
City - eben bekommen.

Otti auf Pferdes Rücken

Als Begleiter großerViehtransporte kommt er nach San Francisco, hat zu wenig Geld
und hängt sich als blinder Passagier unter die Eisenbahnwagen, um wieder zu seinen

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