Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 2.1989
Seite: 103
(PDF, 34 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-02/0105
Grenzach-Wyhlen im Wandel der Geschichte

' Erhard Richter

Die 1975 gebildete Doppelgemeinde Grenzach-Wyhlen liegt auf sehr geschichts-
trächtigem Boden. In meinem Aufsatz "Archäologische Denkmäler und Funde auf der
Gemarkung Grenzach-Wyhlen" habe ich vor einigen Jahren in dieser Zeitschrift die
Ur- und Frühgeschichte dargestellt.11 so daß ich mich jetzt auf die Zeit nach der alemannischen
Landnahme beschränken kann.

Allgemeiner historischer Überblick

Diese Landnahme erfolgte nach dem Durchbruch des Limes im Jahre 260 n. Chr..
der den Rückzug der römischen Truppen hinter die Linie Rhein-Bodensee-Argen-Iller-
Donau zur Folge hatte. Im 5. Jahrhundert drangen die Alemannen dann auch über den
Ober- und Hochrhein in das Gebiet des heutigen Elsaß und der Schweiz vor. Doch dann
dauerte es nicht einmal ein halbes Jahrhundert, bis die Alemannen eine weitere Expansion
nach Norden mit der Niederlage gegen die Franken bei Zülpich im Jahre 496 bezahlten
. Danach entriß ihnen der fränkische König Chlodwig (481-511) weiteTeile ihres
Gebietes am Rhein und Neckar bis zur Murglinie. und spätestens zehn Jahre später gewann
er in einer zweiten Schlacht auch das Elsaß.

Das Eingreifen des Ostgotenkönigs Theoderich (493-526) bewahrte die übrigen Alemannen
am Hoch- und Oberrhein sowie in der heutigen Schweiz noch einige Zeit vor
dem Verlust ihrer Unabhängigkeit. Im Jahre 536 kamen aber auch diese unter ostgotischem
Schutz stehenden Gebiete in den fränkischen Machtbereich, denn die in Italien
von den Byzantinern bedrängten Ostgoten erhofften sich um diesen Preis die Hilfe der
Franken.2'

Die zweite Hälfte des sechsten und das siebte Jahrhundert waren dann gekennzeichnet
durch den Zerfall der fränkischen Macht infolge der inneren Zwistigkeiten des Me-
rowingerhauses. so daß die alemannischen Gebiete wieder zu einer relativ großen Unabhängigkeit
gelangen konnten. Doch mit dem Erstarken des fränkischen Reiches unter
den karolingischen Hausmeiern änderte sich die Situation grundlegend. Nach jahrelangen
Kämpfen zwischen den Alemannen und Franken gelang es schließlich dem fränkischen
Hausmeier Karlmann im Jahre 746 durch einen Handstreich, das nach Cannstatt
aufgebotene alemannische Heer zur Ergebung zu zwingen. Danach ließ Karlmann
die adligen Führer der Alemannen wegen Hochverrats hinrichten. Das bedeutete das
Ende des alemannischen Herzogtums, und Alemannien wurde nun fest in das fränkische
Reich eingegliedert."'

Danach führten die fränkischen Hausmeier in großem Umfang Konfiskationen des
herzoglichen Besitzes durch, wobei auch die Güter der anderen Adligen, welche am
Aufstand teilgenommen hatten, nicht verschont wurden.

Schon im Jahre 746 fielen im Bereich Eimeidingen. Haltingen. Binzen. Wollbach
und Rümmingen ausgedehnte alemannische Güter an den fränkischen Fiskus.
Diese kamen dann im Jahre 767 über den Grafen Ruthard an das Kloster Saint-De-
nis bei Paris.4'

103


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-02/0105