Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 2.1989
Seite: 104
(PDF, 34 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-02/0106
Der wichtigste fränkische Stützpunkt in unserem Gebiet wurde nun Kirchen (Gemeinde
Efringen-Kirchen). dem ein Chirichheim zugrunde liegt. Dieser Ort wird erstmals
815 als fränkisches Reichsgut erwähnt, und 868 sowie 887 ist dort auch von einer
königlichen Pfalz oder einem königlichen Hof die Rede.

Politisch gehörte unser Gebiet in fränkischer Zeit zum Breisgau und kirchlich, nach
der Christianisierung der Alemannen zwischen etwa 600 und 750, zum Bistum Konstanz
.

Der Breisgau blieb bis zum Jahre 1318 ein ungeteiltes Ganzes, doch schon im 12. und
13. Jahrhundert bildeten sich innerhalb seines Bereiches kleinere Grundherrschaften.
In unserem Gebiet war es vor allem die Herrschaft Rheinfelden. die vom 12. -19. Jahrhundert
die Geschichte des Hochrheingebietes wesentlich bestimmte. In den Kämpfen
zwischen Heinrich IV. und Papst Gregor VII. trat 1080 ein Graf Rudolf von Rheinfelden
als Gegenkönig auf. Nach seiner tödlichen Verletzung in der Schlacht bei Hohenmölsen
(1080) fielen dann seine Besitzungen und das Herzogtum Schwaben an Graf
Friedrich von Hohenstaufen. Später kam die Herrschaft Rheinfelden an die Zähringer
und wurde schließlich über die Grafen von Kyburg Besitz des Hauses Habsburg.5)

Grenzach undWyhlen werden Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen

Grenzach undWyhlen lagen in der 2., Hälfte des 13. Jahrhunderts im Spannungsfeld
der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Rudolf von Habsburg und dem Bischof
von Basel, die erst mit der Wahl Rudolfs zum deutschen König im Jahre 1273 ein
Ende fanden.6'

Nachdem die Herrschaft Rheinfelden unter König Rudolf endgültig habsburgischer
Hausbesitz geworden war. wurden in der Folgezeit die beiden Dörfer Opfer der Streitigkeiten
zwischen der Stadt Basel und der Herrschaft Rheinfelden.

Im sogenannten "Basler Krieg" von 1409 folgte einem verheerenden österreichischen
Einfall in das Gebiet von Liestal. Homburg und Waldenburg ein Basler Einfall in
die Herrschaft Rheinfelden. wobei die Dörfer Warmbach. Nollingen undWyhlen in
Brand gesteckt wurden. Bei erneuten Auseinandersetzungen zwischen Basel und
Rheinfelden brachen im Juli 1445 die Basler mit 1200 Mann in das obere Rheintal ein
und brandschatzten Schwörstadt. Nollingen. Eichsei. Minsein. Herten undWyhlen.
Hierbei wurde auch "Grenzach das Schloß" zerstört.7'

Im Jahre 1467 verpfändeten die Habsburger die Herrschaft Rheinfelden an die
Stadt Basel, doch die Bevölkerung weigerte sich, den Gehorsamseid zu leisten. Um
in den darauffolgenden Kämpfen gegen die Eidgenossen die Hilfe Karls des Kühnen
von Burgund zu erlangen, wurde 1469 die Herrschaft Rheinfelden an diesen verpfändet
, worauf Karl widerrechtlich dieses österreichische Territorium als sein Eigentum
besetzte. Die Folge davon war ein Bündnis der Habsburger mit der Eidgenossenschaft
. An diese Zeit der burgundischen Besetzung erinnert eine Urkunde
des Klosters Himmelspforte. Danach saß 1471 "Hans Bertschi vogt zeWilen ... ze ge-
richt ze Wilen in dem dorff anstatt und im namen hern karlis hertzogen ze Burgundie
mins gnedigen hern".8)

Nach den Niederlagen Karls des Kühnen bei Hericourt (1474), Grandson und Murren
(1476) sowie nach seinemTode bei Nancy (1477) wurde unser Gebiet wieder von der
burgundischen Besatzung frei. Doch schon 1499 sollte das Hochrheingebiet erneut

104


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-02/0106