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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 2.1989
Seite: 113
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-02/0115
Auch die nur spärlich vorkommenden Bodenfunde sind schon früh von den Bewohnern
nutzbar gemacht worden. Hier ist es vor allem der Gips, welcher an den Südhängen
der Gemarkung gebrochen wurde. Im 13. Jahrhundert war schon die Gipsgrube auf
dem Rettenacker vorhanden, und im Jahre 1461 wird dort erstmals ein Gipshaus genannt
. Auch am Horn befand sich schon im 15. Jahrhundert ein solcher Gipsbruch, der
1777 wieder instand gesetzt wurde, weil in Basel wegen der regen Bautätigkeit viel Gips
benötigt wurde. Im 15. und 16. Jahrhundert hieß auch der heutige "Berg" oberhalb des
Gazenweges "Gipsberg", woraus geschlossen werden kann, daß auch dort - wie in den
"Gipshalden" - dieser wichtige Baustoff gegraben wurde.

Der Ausbau der Stadt Basel brachte es auch mit sich, daß auf der Gemarkung Grenzach
bereits früh Steine gebrochen wurden, wodurch die heutigen Felsen an der Südseite
des Dinkelbergs entstanden sind. Am Horn wird schon 1379 ein Steinbruch erwähnt
, und im Laufe der Jahrhunderte wurde schließlich ein großer Teil des in die
Rheinebene ragenden Bergvorsprungs abgegraben. Dieser wie ein Horn vorspringenden
Bergform verdankt ja auch der Name "Horn", der schon 1262 belegt ist. sein Entstehen
. Erst im Jahre 1811 tritt die Bezeichnung "Hornfelsen" auf. während früher, als
der Abbruch noch nicht so weit fortgeschritten war. stets nur vom "Horn" oder "Hornberg
" die Rede ist.

Als im Jahre 1863 auf der Gemarkung Grenzach ganz in der Nähe des einstigen
Schlosses eine Bitterwasserquelle angebohrt wurde und sich das Mineralwasser als sehr
wirksam erwies, schien sich der Ort zu einem Heilbad zu entwickeln, zumal man dort
1878/79 auch ein Kurhaus errichtete.24'Aber diese Entwicklung wurde dann jäh unterbrochen
durch die beginnende Industrialisierung des Ortes, die seinen Charakter
grundlegend änderte und Grenzach zu einer der wichtigsten Industriegemeinden des
Landkreises Lörrach machte.

Wyhlen

Kurzer geschieh tlicher Überblick

Nachdem die hier wohnenden Alemannen im 6. Jahrhundert unter fränkische
Oberhoheit gekommen waren, gehörte natürlich auch Wyhlen zum Breisgau. Als
sich dann in dessen Bereich während des 12. und 13. Jahrhunderts eigenständige Territorien
bildeten, muß der Ort in der Folgezeit an die Herrschaft Rheinfelden gefallen
sein, denn bei einer Grenzbeschreibung von 1450 wird Wyhlen als zu ihr gehörig
bezeichnet. z'] Auf Grund dieser Zugehörigkeit wurde Wyhlen immer wieder Opfer
der Auseinandersetzungen zwischen der österreichischen Herrschaft Rheinfelden
und der Stadt Basel.

Wie wir im allgemeinen historischen Überblick gesehen haben, hatte der Ort auch
im Dreißigjährigen Krieg sowie in den späteren Kriegen zwischen Frankreich und
Österreich viel zu leiden. So mußte z.B. im Jahre 1710 die Gemeinde die Herrschaft
Rheinfelden darum bitten, das im unteren Feld gelegene "Niederholz" zu Äckern
ausroden zu dürfen, damit sich die Bewohner "vom völligen Ruin erhalten kön-
nen".26)

Als schließlich Österreich im Frieden von Preßburg (1805) zur Abtretung seiner
oberrheinischen Besitzungen gezwungen wurde, kam Wyhlen nach jahrhundertelanger
Zugehörigkeit zu Vorderösterreich an Baden.

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