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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 2.1989
Seite: 136
(PDF, 34 MB)
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häufig von den Bewohnern der Umlandgemeinden frequentiert wurde, die hier Amtsgeschäfte
erledigten, die Kirche besuchten oder später der Fabrikarbeit nachgingen. Dabei
wurde jedoch das (Klein-)Handwerk nur als Nebenbeschäftigung zur Landwirtschaft betrieben
, was wiederum auf Stellenwert und Verdienstmöglichkeiten in diesem Berufszweig
rückschließen läßt.

Die auch in Schönau mit Beitritt Badens zum Deutschen Zollverein (1835) einsetzende
Industrialisierung imTextilbereich konnte auf bereits durch das Hausgewerbe qualifizierte
Arbeiter zurückgreifen; einen zusätzlichen Standortvorteil bot die Wasserkraft derWiese.

Die Fa. Peter Koechlin und Söhne, eine der bedeutendsten und ältestenTextilfabriken
im Wiesental. eröffnete 1837 als erstes Unternehmen in Schönau eine Filiale in der Wiedlegasse
am Mühlenteich. Es handelte sich dabei um eine Handwebereianlage und angeschlossener
Verlagsproduktion mit ca. 75 Mitarbeitern und etwa doppelt so vielen im Hausgewerbe
beschäftigten Personen. Das Unternehmen wurde bereits 1854. wohl infolge zunehmender
Mechanisierung, aufgegeben.

Wenige Jahre später errichtete Albert Koechlin auf dem Mühlenanwesen in Schönenbuchen
erneut eine Filiale. 1866 war die mechanische Weberei im Besitz von A. von Hermann
, der dort 100 Arbeiter aus Schönau. Aitern und Utzenfeld beschäftigte. In den darauffolgenden
Jahrzehnten arbeiteten dort dann 60 bis 100 Mitarbeiter. Nach mehrmaligem
Besitzerwechsel entstand 1943 durch Zusammenschluß des bisherigen Besitzers Hipp mit
der Kleiderstoffweberei Klemm die "Kammgarnweberei Schönenbuchen. Karl Hipp.
K.G." (1960 mit 150 Mitarbeitern). Innerhalb der Produktion erfolgte eine Umstellung
von der Baumwoll- zur Wöllverarbeitung. es wurden Damenkleider- und Kostümstoffe
hergestellt. Seit 1966 ist der Betrieb eingestellt. Das Fabrikgebäude dient als Metallwaren-
und Baustoffdepot. Auch die gegenüberliegenden ehemaligen Arbeiterhäuser. 1920 waren
es 4 für 32 Familien, dienen heute nach wie vor der Wohnungsversorgung.

Abb. 4: Die Arbeiterhäuser (Laborantenhäuser) in Schönenbuchen aus der Zeit vor 1920
gehören zum Komplex der früheren Koechlinschen Textilfabrik. (Foto: B. Lais)

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