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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 2.1989
Seite: 143
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-02/0145
und Zell LW. sowie den übrigen Städten im Rheintal. Er diente u.a. demTransport der
Erträge aus den Bergwerken. Ursprünglich nur mit schmalspurigen Karren und Zugtieren
benutzbar, wurde die Wiesentalstraße Mitte vergangenen Jahrhunderts ausgebaut.
Der andere vielbenutzte und bereits genannte Weg über die Krinne, der besonders die
Zufuhr von Getreide und Wein aus dem Breisgau regelte sowie zur Durchreise von Freiburg
nach St. Blasien. Waldshut und der Schweiz diente, wurde 1857 durch die Paßstraße
über das Wiedener Eck ersetzt. Nach und nach entstanden bequemere Fahrstraßen
zu den übrigen Nachbargemeinden. Schon 1895 war man um die Anlegung neuer
Spazierwege im Hinblick auf den Fremdenverkehr bemüht.

Im modernen Straßensystem ist heute die Ortsdurchfahrt Teil der B 317. Lörrach-Feld-
berg-Titisee. der Haupterschließungsstraße des Wiesentals. Die Behinderung des Verkehrsflusses
durch die Ortsdurchfahrt in der Friedrichstraße sowie die damit verbundene
Störung des Fremdenverkehrs und des allgemeinen Geschäftslebens im Innern des Ortes
gaben Anlaß zur Planung einer 3.4 km langen Ortsumgehung (die sich Ende 1987 im Stand
des Genehmigungsverfahrens befand). Der Ausbau der L 131 Wembach - Müllheim, insbesondere
der Streckenabschnitt Müllheim - Schönau, der eine Querverbindung zum Oberrheintal
bzw. zur Autobahn Karlsruhe - Basel bedeutet, war aus wirtschaftlichen, fremdenverkehrspolitischen
Erwägungen heraus in den 70er Jahren ein Anliegen des gesamten
oberen Wiesentals. Die übrigen Straßen verbinden Schönau insbesondere mit den umliegenden
Gemeinden: K 6304 mit Herrenschwand (Hochkopfhaus). K 6305 mit Tunau (abgehend
von K 6304) und K 6306 mit Schönenberg, neben sonstigen kleinerenWegen.

1831 erhielt Schönau im Gasthaus "Vierlöwen" eine Postexpeditur eingerichtet. Die
1889 als erste Schmalspurbahn in Baden eröffnete, zunächst private Nebenbahnhnie Zell
-Todtnau. Anschlußstrecke ins obere Wiesental. brachte Schönau eine wirtschaftliche Verbesserung
der Standortgunst sowie wesentliche Erleichterungen mit sich: 3-4mal täglich
hielt der Zug bei der Hippschen Fabrik (Schönenbuchen). Sinkende Rentabilität infolge
zunehmenden Autoverkehrs führte 1966 zu ihrer Stillegung. Anstelle dessen bieten heute
mehrere öffentliche Verkehrslinien. Todtnau - Zell. Schönau - Freiburg. Schönau - Todtmoos
. Schönau - Belchen (DB-Linie) und Basel - Stuttgart (Touring-Linie) Anschluß von
und nach dem abgelegenen Verkehrsort. Die für den Straßenverkehr zuständige Straßenmeisterei
Schönau gehört zum Straßenbauamt Säckingen: 1954 wurde in Schönau ein Bau-
amtsgehöft errichtet.

Verwaltungszugehörigkeit. Gemeinde und öffentliches Leben

Verwaltungszugehörigkeit

Nachdem 1805 im Preßburger Frieden die zu Vorderösterreich gehörenden St. Blasischen
Ämter an Baden gelangt waren, erfolgten 1809 mit Auflösung derTalvogteien, die
bis dahin auf demTalrecht von 1321 ihre Grundlage hatten, auch für Schönau umwälzende
politische Veränderungen. Innerhalb dieses Verbandes hatte Schönau zuvor über 550 Jahre
hindurch eine zentrale Funktion inne: als Hauptort derTalvogtei Schönau, als Gerichtsort
sowie als Officium Schönau, geleitet von einem St. Blasischen Amtmann. Die früheren Nebe
norte der Talvogtei Schönau wurden bei deren Auflösung selbständige Gemeinden.
Schönau erhielt dafür im Gegenzug 1809 das Stadtrecht verliehen. Der allgemeinen Entwicklung
zufolge wurde 1936 dem Ort dieses Recht aberkannt, 1950 jedoch erneut zugesprochen
. Weiterhin wurde bereits 1807 in Fortsetzung seiner zentralen Funktion Schönau
ein badisches Bezirksamt für die ehemaligen St. Blasischen Vögteien zugeteilt, bis es nach
dessen Auflösung 1924 dem Bezirksamt Schopfheim unterstellt wurde und 1936/38 im
Landkreis Lörrach aufging.

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