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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 2.1989
Seite: 150
(PDF, 34 MB)
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abende sowie Parkanlagen. Spazierw ege und Wanderungen unter fachkundiger Anleitung
bieten nicht nur den Einwohnern gute Freizeitmöglichkeiten, sondern heben besonders
die Attraktivität für den Fremdenverkehr.

Vereine

Auch die zahlreichen örtlichen Vereine, insgesamt 24, lassen auf ein reges Gemeinschaftsleben
schließen. Von den 4 Gesang- und Musikvereinen haben besonders 2, zusammen
mit der Freiwilligen Feuerwehr, eine langeTradition. Der bereits als erster Verein
1838 gegründete Stadtmusikverein verfügt auch heute noch mit 496 Personen über
die zweitstärkste Mitgliederzahl nach dem Roten Kreuz (830 Mitglieder). Der Männergesangverein
"Harmonie" entstand 1856. Von den 6 Sportvereinen mit der insgesamt
beachtlichen Mitgliederzahl von 1310. ist besonders der bereits 1898 gegründete Skiclub
hervorzuheben. Der Imkerverein zählt heute 87 Mitglieder. Der erst 1985 gegründete
, jedoch bereits 55 Mitglieder zählende "Förderverein Klösterle" hat sich die Sanierung
des architektonisch und heimatgeschichtlich wertvollen Baudenkmals, das in enge
Verbindung zur ehemaligen Grundherrschaft St. Blasien gebracht werden kann, zum
Ziel gesetzt. Geplant sind darin Räumlichkeiten für ein Museum über Schönau und
seine Umgebung sowie im Wirtschaftsanbau des Gebäudes Möglichkeiten zur Abhaltung
von kulturellen Veranstaltungen und Ausstellungen.

Strukturbild

Zu Beginn des 19.Jh. befand sich Schönau wirtschaftlich in einer desolaten Lage.
Nach dem Niedergang des Hausgewerbes, das nur kurzfristig wirtschaftliche Impulse
gebracht hatte, sank die Stadt wieder in ihre alten Bewirtschaftungsformen zurück: Ak-
ker-. Weide- und Waldflächen wurden durch intensivste Nutzung ausgebeutet.

Erst der Beitritt Badens zum Zollverein brachte auch Schönau allmählich Prosperität
. Die nun einsetzende Industrialisierung begann durch die Ansiedlung vonTextil-
und Ende des 19. Jh. dann der Bürstenindustrie, die sich hier nach Todtnau zu einem
weiteren, kleineren Zentrum entwickelte.Trotz dadurch einsetzendem Zuzug fremder
Arbeitskräfte sowie Bevölkerungszuwachs gab es in Schönau nie ein eigentliches Fabrikproletariat
, wenn auch die Zahl der unterstützungsbedürftigen Personen im späteren
19. Jh. zunahm, denn auch die Arbeiter am Ort verfügten über kleine liegenschaftliche
Vermögen und machten sich die Allmendvorteile zunutze. Dabei bot Schönau als
kleineres industrielles Zentrum auch Arbeitsplätze für die Bevölkerung der Umlandge-
meinden.

Die aufgrund von Lage und Klima unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht mehr
konkurrenzfähige Landwirtschaft dient heute ausschließlich als Nebenerwerb zur Erhaltung
der Landschaft. Nach dem 2. Weltkrieg konnte die ansässige Bürstenindustrie
in Verbindung mit der Kunststoffv erarbeitung weiter an Bedeutung gewinnen und das
Tief derTextilindustrie teilweise ausgleichen. Gleichzeitig deutet die Krise in jüngster
Vergangenheit die wirtschaftliche Anfälligkeit Schönaus an. dessen Wohl auch heute
noch größtenteils von derTextilindustrie abhängt. Die Pendlerbilanz fiel 1970 eindeutig
positiv aus: 212 Auspendler standen 502 Einpendlern gegenüber. Es fällt dabei auf. daß
die Auspendler die großen IndustrieorteTodtnau. Schopfheim. Zell und Utzenfeld verstärkt
aufsuchen, während die Einpendler überw iegend aus den Orten der ehemaligen
Talvogtei bzw. dem heutigen Gemeindeverwaltungsverband nach Schönau kommen.

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