http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-02/0189
an und war als Prediger und Professor in Heidelberg tätig. 1529 wandte er sich der Reformation
zu und siedelte nach Basel über, wo er am 25.5.1552 starb. An der dortigen Universität lehrte
er Hebraistik und Mathematik. Sein bedeutendstes Werk ist die Ausgabe einer hebräischen
Bibel. Bekannter wurde er jedoch durch seine "Cosmographia universalis", deren Erstausgabe
1544 in der Druckerei Henri Petri in Basel erschien, allerdings noch ohne die großen
Ansichten, also auch ohne unseren Freiburger Holzschnitt. Dieser erscheint zum ersten Mal in
der Ausgabe von 1550. Im ganzen hat dieses bedeutende Werk 46 Auflagen erlebt, wir wissen
von deutschen, lateinischen, italienischen und französischen Ausgaben.
Zurück zu unserem Freiburger Blatt. Es zeigt die Stadt von Süden her. Im Vordergrund,
zwischen vielen Bäumen, die Häuser des Dorfes Adelhausen; rechts daneben die Pfarrkirche
St. Einbeten an Stelle der heutigen St. Annakirche in der Wiehre: daneben der große
Gebäudekomplex des Dominikanerinnenklosters Adelhausen auf dem Gelände der heutigen
Goethestraße und unmittelbar dahinter hervorschauend das dem gleichen Orden gehörende
Kloster St. Katharina. Schließlich ganz links das Gutleutehaus, das Leprosenhaus, an der
Basler Landstraße. Dahinter erhebt sich das geschlossene Stadtbild mit dem alles beherrschenden
Münster, dem Schwabentor. dem Martinstor. dem Augustiner-, Barfüßer- und Predigerkloster
. Vor den Mauern der Stadt erkennen wir das St. Clarakloster und die Kirche St. Peter.
Es ist wohl nicht übertrieben, wenn man diese Ansicht mit ihrem schönen landschaftlichen
Hintergrund und dem schwungvollen Schriftband im Himmel zu den dekorativsten Ansichten
der Stadt Freiburg zählt.
Nun noch ein Wort zur Drucktechnik. Wie schon gesagt, unser Titelbild ist kein Holzstich,
sondern ein Holzschnitt. Dieses Hochdruckverfahren gehört zu den ältesten Vervielfältigungs-
Schwäbischer Meister des 15. Jahrhunderts
Heiliger "Christopherus". 1423.
Der älteste Holzschnitt
187
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