http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-02/0133
Franz-Joseph Dietschy
aus Pfaffenberg,
Bierbrauer,
Stadtammann
und aargauischer
Verfassungsrat
Hans Fräulin
Abb. I: Franz -Joseph Dietschy
Vielerorts finden wir in unserer Landschaft, vor allem im Bereich der Dörfer, Kreuze, die
vom christlichen Glauben der Menschen zeugen. Oft sind es Zeichen der Dankbarkeit für von
Krankheiten und Unfällen genesene Mitbürger, manchmal auch Bittkreuze um Heilung aus
schweren Leiden oder Erinnerungen an unvorhergesehene Todesfälle in der freien Landschaft
.
Das Franz-Joseph-Dietschy-Kreuz in Pfaffenberg hat jedoch eine ganz andere, einmalige
Bedeutung. Es ist ein Zeichen der Dankbarkeit des gebürtigen Pfaffenbergers und nachmaligen
Bürgers der Stadt Rheinfelden. Franz Joseph Dietschy. an seine Heimatgemeinde.
Franz-Joseph-Dietschy. der am 19. 3. 1770 in Pfaffenberg geboren wurde, zog im Jahre
1790 mit seiner Mutter und seinem Bruder Michael in die neugewählte Heimat Rheinfelden.
die damals, wie auch die Vogtei Zell, noch Österreich angehörte. Wahrscheinlich waren es
persönliche Beziehungen zum dort von 1787 bis 1802 residierenden Bürgermeister Friedrich
Bernard Reutter. der selbst aus Pfaffenberg, ja sogar aus dem gleichen Elternhaus wie
Dietschy stammte, die den jungen erfolgreichen Schweinehändler veranlaßten. die damals
bedeutende Stadt Rheinfelden als Ausgangspunkt für seine Unternehmungen zu wählen. Er
brachte es dort innerhalb kurzer Frist zu Wohlstand und hohem Ansehen. Aller Wahrscheinlichkeit
nach war das Kapital aus dem Verkauf des bäuerlichen elterlichen Anwesens, dem
Ritterhof. auch Startkapital für die neue Existenz. Er betätigte sich als Schweinehändler auf
den verschiedenen Märkten der Umgebung. Nach wenigen Jahren erwarb er ein eigenes Haus
beim oberen Tor für 28000 Gulden, und bereits im Jahre 1799 kaufte er für 11000 Gulden
das "Gasthaus zum Salmen" samt der dazugehörigen Braugerechtigkeit. Sein Meisterbrief
als Braumeister datiert aus dem Jahre 1800. Um diese Zeit braute er bereits 1000 Hektoliter
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