http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-01/0154
Alte, guete Rot
My Mütterli het amig gseit:
Pflanz numme nie e Myrte-n ii,
Suscht muesch, so lang de denke chasch
En ebig Brüttli sy.
Wie ischs! Gar mengge guete Rot
Verweiht so liicht dr Wind.
Me pflanzt halt doch e Stöckli ii
wyl s Aug dra Gfalle findt.
Un s Bäumli het halt grüent un grüent
un Blüete-n übercho -
Un wenn nit s Leid en End müeßt ha
no blüehtis hütte no.
Ihre alemannischen Gedichte sollten in der "Silberdistelreihe" des Schauenburg-Verlags
(Lahr) erscheinen. Aber das scheint nicht geklappt zu haben. So brachte sie das Bändchen
"Alemannische Gedichte" 1967 im Selbstverlag heraus, gedruckt bei Georg Uehlin in
Schopfheim, der alten Heimat, und mit einem Vorwort von Pfarrer Mennicke. dem damaligen
Präsidenten des Lörracher Hebelbundes. Ein Jahr später schon starb Marga Vogel, am 5.
Oktober 1968. Sie wurde im Grab ihre Onkels, des ehemaligen Oberbürgermeisters Vogel von
Rheinfelden. beigesetzt. Pfarrer Mennicke hielt den Trauergottesdienst.
's träumt Hüüsli
I hätt so gern e Hüüsli kha.
e bscheides, uffem Land so neume.
Wo d Bächli ruusche nebedra,
e Blick zue Wald un Wolkesäume
un wo me träume cha,
wenn d Arbet emol umme n isch
un gsorgt weer für e zfridne Obe
im Stübli, um e runde Tisch,
un gspüre, daß deheim do bisch:
's gäb all no gnueg zuem lobe.
Lang han i jo für ändert gsorgt,
mittrait an so mengg schwerer Burdi:
doch het mer einer d Chraft au borgt...
's isch guet, es würd jo allwyl gsorgt,
daß si nit z schwer eim wurdi.
Un jetze. wo ni gang un stand
im stille Welt- un Zytbetrachte.
se chunnts eim vor im Erdeland:
mer sin jo alli mitenand
bloß Gäscht. zuem übernachte.
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