Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 1.1993
Seite: 194
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-01/0196
Ebringer Weinbau, die Grenzsteine und die Flurnamen, wird vor dem Leser eine umfassende Gemeindechronik
ausgebreitet, die jeden Ortshistoriker neidisch machen dürfte. Alle Aussagen werden belegt und
durch ausführliche Literaturangaben ergänzt, ein Buch also, das zu weiteren Nachforschungen einlädt.
Man spürt auf jeder Seite, daß hier Fachgelehrte am Werk waren, die sich ihre Arbeit nicht leicht gemacht
haben. Ob allerdings diese Ortschronik, wie es im Vorwort heißt, "auch einem interessierten, weiteren
Publikum zu genügen vermag", wage ich zu bezweifeln. Da ja ein zweiter Band folgen wird, kann man.
so denke ich. noch einiges korrigieren, wenn man diesem Band ein ausführliches Glossar anfügt, in dem
die Fachausdrücke, die Maße und Gewichte ausführlich erklärt und aufgeschlüsselt werden. Ein solches
Glossar - eventuell sogar mit Seitenverweisen - w ürde den Wert dieses Bandes wesentlich erhöhen, da man
in vielen Kapiteln nicht nur Ortsgebundenes erfährt, sondern auch Grundsätzliches. Man darf also mit
Recht auf den zweiten Band gespannt sein. Helmut Bauckner

Heinrich Hansjakob:
Aus kranken Tagen: Erinnerungen an einen freiwilligen Heilanstalts-Aufenthalt
Herausgeben von Elisabeth Bender, Waldkircher Verlag

Heinrich Hansjakob, der große unter den badischen Volksschriftstellem des späten 19. Jahrhunderts, hat
sich im Jahr 1894 freiw illig in die Heilanstalt nach Illenau bei Achern begeben, in der Hoffnung. Linderung
in seinem Leiden zu erfahren, denn der Schriftsteller litt seit längerer Zeit unter Depressionen und
Schlaflosigkeit. Bereits sein Vater mußte diese Heilanstalt aufsuchen. Während seines Aufenthalts hat
Hansjakob ein detailliertes Tagebuch geführt, das bereits 1895 im Druck erschien. Wie er im Vorwort
schreibt, entschloß er sich zu dieser Veröffentlichung, um alle, die unter psychischem Leidensdruck
stehen, zu ermutigen. Hilfe in solchen Krankenhäusern zu finden, eine für die damalige Zeit mutige
Einstellung.

Beim Lesen dieses sehr aufschlußreichen Dokuments wird sehr schnell deutlich, daß vieles von dem.
was Hansjakob hier zu Papier gebracht hat. nichts, aber auch gar nichts an Aktualität eingebüßt hat. Man
legt dieses Tagebuch nicht mehr so schnell aus der Hand, das hat mehrere Gründe: Die sehr treffenden
Aussagen über die Problematik einer psychischen Krankheit, seine politischen Aussagen, die theologischen
Anmerkungen und nicht zuletzt die historischen Bezüge. Die kraftvolle und ungeschnörkelte
Sprache Hansjakobs muß wohl nicht gesondert gewürdigt werden. Ein Buch also, das dem Hansjakob-
Freund Freude machen wird und den. der sich bisher noch nicht dazu zählen darf, anregt, weitere Bücher
aus seiner Feder zu verschlingen. Ein Dankeschön an Elisabeth Bender, die uns dieses Werk wieder
zugänglich gemacht hat. Helmut Bauckner

Peter F. Kopp: Peter Ochs: sein Leben nach Selbstzeugnissen erzählt und
mit authentischen Bildern reich illustriert
Buchverlag Basler Zeitung ISBN 3-85815-248-X

Ein wahrhaft großer Wurf ist dem Kulturhistoriker Peter Kopp mit seinem Buch über Peter Ochs
gelungen, eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Basler, aber auch der europäischen Geschichte
während der Französischen Revolution und der Napoleonischen Zeit. In dem hervorragend illustrierten
Band schildert der Verfasser die persönliche Lebensgeschichte und die brillante diplomatische Karriere
dieses hochinteressanten Mannes, der als begeisterter Anhänger der Aufklärung, der Revolution und
Napoleons durch seine entscheidende Rolle bei der Gründung der Helvetik ins Räderwerk der Geschichte
geriet und deshalb schließlich als Verräter verfemt wurde, so daß seine Nachkommen sogar ihre Namen
änderten. "Wohin kann nicht der Mensch durch die allmählige Entwicklung verworrener Umstände
hingerissen werden und wie kann er sich dabei lebhaft vorstellen, er handle aus Pflicht!" so schreibt er in
einem Brief aus dem Jahre 1798.

Peter Kopp schafft in vorbildlicher Weise, was vielen Historikern leider oft nicht gelingt: fundierte, an
den Quellen orientierte Historiographie, verbunden mit einer Darstellungsform, die solch ein Werk auch

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