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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 1.1996
Seite: 9
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-01/0011
Der Gewerbekanal,
die Lebensader eines Wiesentäler Dorfes

Alfred Zimmermann

Einleitung

Auf der Dringlichkeitsliste des Gemeinderates Steinen stand im April und Mai
1983 ein Thema, das heute weitgehend vergessen ist: Die Abdeckung (richtig:
Zuschüttung) des trockengelegten Gewerbekanals im Dorfbereich, dessen Zufluß
wegen der Bauarbeiten zum neuen Wehr an der Wiese abgestellt bzw. abgesperrt
werden mußte. Die sichtbaren und riechbaren Spuren sollten so schnell wie möglich
verschwinden, das forderte auch die Öffentlichkeit.

Faktisch war es das unausweichliche Ende einer gemeinschaftlichen Einrichtung
, deren Anfänge zurückgehen bis in die Gründungszeit des Dorfes selbst. Was
von vielen Generationen aufgebaut und unterhalten wurde, ihnen vielfachen Nutzen
brachte, war zum überflüssigen Ballast geworden, oder: die Geschäftsgrundlage
der Gründerzeit ist entfallen (Gemeinderat. 10.2.1976).

In einem „Nachruf" soll nun versucht werden, die Geschichte der ..Tich",
„Wuhr" oder ..Kanal" genannten Einrichtung zeitlich und örtlich in Umrissen
nachzuzeichnen und festzuhalten.

Zweck und Nutzen

Die Anlagen dienten

zur Sicherstellung der Bewässerung der Matten und Felder im Tale:
zur Nutzung der Wasserkraft der Wiese durch die Industrie, die Gewerbetreibenden
und die Handwerker:

zur Nutzung des Wassers als Trink- und Brauchwasser für Menschen und
Tiere; als Löschwasser für die Feuerwehr:

von der Jahrhundertwende an zur Gewinnung elektrischer Energie für die
Fabriken und privaten Stromverbraucher.

In der Satzung der Gewerbskanalgenossenschaft Steinen von 1892 heißt es:
.Zweck der Genossenschaft ist die gemeinschaftliche Instandhaltung und Benützung
des oberhalb der Eisenbrücke bei Steinen befindlichen Wehres in der Wiese
samt den Uferschutzbauten sowie der Schleusenanlagen (Einlaß- und Leerlaufschleu-
sen) am Kanalanfang und des Hauptkanals selbst vom Abgang von der Wiese bis zu
dessen Wiedereinmündung in dieselbe: ferner die Überwachung einer guten Instand-

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