Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 1.1996
Seite: 23
(PDF, 30 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-01/0025
gungswerken Rheinfelden die wasserrechtliche Erlaubnis zum Betreiben eines
neuen Wasserkraftwerkes am Steinener Wiese wehr (ehem. Genossenschafts wehr)
ermöglicht werden."

Danach beabsichtigten die KWR. am Wiesewuhr in Steinen zur Stromerzeugung
ein Wasserkraftwerk mit einer Leistung von etwa 1000 kW zur Nutzung
eines Gefälles von etwa 8 m und einer Wassermenge von 40 cbm/sec. zu bauen
und zu betreiben.

Das Wiesewasser soll über einen neuen Oberwasserkanal vom Stauwehr zu dem
in unmittelbarer Nähe stehenden Kraftwerk und von dort auf kurzem Weg wieder
vollständig vor der Eisenbahnbrücke in die Wiese geleitet werden (sogenannte
..Himmelsbach" - Lösuns. von Sägewerksbesitzer Max Himmelsbach. Höllstein.

CD7 O - 7

erstmals ins Gespräch gebracht). Auf die Bau- und Sanierungskosten wird eine mit
Bewilligungsbescheid vom 10.10.1980 zugesagte Beihilfe aus Bundes- und Landesmitteln
in Höhe von 50% der gesamten Sanierungskosten, max. DM 572.000,
angerechnet. Der Auftrag zur Wehrsanierung und zum Wehrausbau wird von der
Genossenschaft vergeben. Die KWR sind zur Abgabe einer Wassermenge bis zu
etwa 300 1/sec. in den Steinerner Kanal verpflichtet.

Schlußbemerkung

Bis Ende 1987 waren die behördlichen Auflagen, u.a. die Verfüllung der
Kanäle, Gräben und der Brückendurchlässe, abgeschlossen. Im Sommer 1984
wurde das Kleinwasserkraftwerk mit dem neuerrichteten Stauwehr der Kraftübertragungswerke
übergeben und in Betrieb gesetzt. Die beiden installierten
Rohrturbinen haben eine elektrische Leistung von 2 x 650 kW, die durchschnittliche
Stromproduktion etwa 5.000.000 kWh. Das ist mehr, als früher
mit den drei Turbinenanlagen der oberen Fabrik, in der Dorfmitte und der
unteren Fabrik erzielt werden konnte. Ing. Klaus Klemm, der seit 1970 die
Vorstandsgeschäfte führte, ab 1977 zusätzlich auch die Rechneraufgaben erledigte
und 1984 vom Landratsamt zum Liquidator bestellt wurde, konnte die
Akten schließen.

Das Ende der Genossenschaft ist also nicht gleichbedeutend mit dem Verzicht
auf die Nutzung des Wiesewassers. Diese ist nach wie vor erhalten und
ökologisch sinnvoll, weil das Wasser unmittelbar nach Ausnützung des Gefälles
wieder in das Wiesebett gelangt und der Kreislauf auf kürzestem Wege
geschlossen wird.

Die Wasserrechte an der Wiese und der bestehende Kanal waren im vorigen
Jahrhundert von entscheidender Bedeutung für die Ansiedlung der Textilindustrie
und für die Umwandlung des Handwerker- und Bauerndorfes zu einer Industriegemeinde
. Es gab Verdienstmöglichkeiten für die Einheimischen und die vielen
zugezogenen Arbeiterfamilien und brachte der angestammten Bevölkerung einen
relativen Wohlstand.

23


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-01/0025