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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 1.1996
Seite: 36
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-01/0038
Vom Karrenweg zur Landesstraße

Alfred Zimmermann

Der Weitenauer Pfr. Karl Friedrich Müller als Fürsprecher
für den Straßenbau

Der Vogt hat täglich mit dem Pfarrer Fragen der Verwaltung zu beraten und zu
verhandeln. Auch für die Landesregierung ist der Pfarrer Vertrauensmann. Begutachter
und Berichterstatter. An diese Feststellungen aus dem Tagebuch von Pfr.
Herbst in Steinen (1791 - 1800) wird man unwillkürlich erinnert, angesichts einer
bei den Gemeindeakten von Schlächtenhaus befindlichen Dokumentation von Pfr.
Müller aus dem Jahre 1816 an die Großherzogliche Straßenkommission.

Darin schlägt er vor. die bisherige Kommunikationsstraße von Schlächtenhaus
über Weitenau nach Wieslet aufzuheben und dafür die Vicinalstraße (Gemeindestraße
) auf den Gemarkungen Schlächtenhaus - Hägelberg, Weitenau und Steinen
in diesen Rang einzuordnen.

Lesen wir seinen wohlbegründeten Antrag:

Abschrift:

Es gehört unstreitig zu den befremdesten und sonderbarsten Erscheinungen der
früheren Zeiten, Straßen über Gebirge und Hügel anzulegen, die man füglich und
ohne besondere große Schwierigkeiten durch ebene Täler hätte ziehen können,
ohne Besondere Vorteile in Rücksicht der Entfernungen dabey zu gewinnen. Und
diß ist dann auch ganz ins besondere der Fall bei der Kommunikations-Straße,
welche von Schiächthaus über Wißleth führt. Eine Last, die man wegen der zwischen
Schiächthaus und Wißleth liegenden häufigen Hügel kaum mit fünf Stück
Zugvieh von Schiächthaus über Wißleth nach Schopfheim bringen kann, würde
man mit aller Gemächlichkeit mit drei, wir möchten fast sagen mit zwei Stück
Zugvieh über Steinen dahin bringen: und das noch dazu in kürzerer Zeit als es auf
ersterer Straße nur immer möglich ist.

Das sah der um den Straßenbau des Oberlandes höchst rühmlich verdiente
Staats Rat von Kalm. der schon deswegen für alle Zeiten in dankbaren Andenken
bleiben wird, und er ordnete es an, daß der von Schiächthaus nach Steinen leitende
Fußweg zu einem fahrbaren Wege zu gerichtet wurde.

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