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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 1.1996
Seite: 56
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-01/0058
Die Einrichtung soll mit dem vorhandenen Mobiliar vorgenommen werden.

Küche, Hausbrennerei. Nagelschmiede. Handwebraum und Hausgarten sind in
einen funktionstüchtigen Zustand zu versetzen.

Die Arbeiten sollen möglichst in Eigenleistungen erbracht werden. Fachfirmen
sind nur bei speziellen Arbeiten anzustellen.

Schon im Winter 1987 - 88 konnten 3 Studenten der Universität Karlsruhe vom
Institut für Baugeschichte bei Prof. Schirmer für das Haus begeistert werden.
Jochen Delgmann. Harald Klemm und Dieter Nepple haben in mühevoller Kleinarbeit
von der angetroffenen Konstruktion ein ..verformungsgerechtes Aufmaß*'
hergestellt, das die Grundlage aller weiteren Arbeiten bildete.

Im September 1988 wurde das Baugesuch eingereicht, die Baugenehmigung des
Landratsamtes Lörrach erfolgte mit dem Datum des 9. Januars 1990.

Seither wurde das Gebäude wieder in einen statisch einwandfreien und verwendbaren
Zustand gebracht. Es ist eine Freude, in dem wiederhergestellten Bauwerk
auf die großartige Raumkonstruktion mit den Bügen. Streben und Verblat-
tungen zu sehen. Die Türen. Fenster und Böden erfüllen ihren Zweck. Die Feuerstellen
sind funktionstüchtig. Schnaps kann man wieder brennen, und die Immen
fliegen um das Haus.

Die wiederhergestellte Hofpflästerung und die Treppen ermöglichen trockenen
Fußes einen Umgang um das Gebäude.

Junge Obstbäume setzen in der Landschaft Anhaltspunkte für das Auge, der
Hausgarten ist bestellt, wächst und blüht, und am Brandweiher erfreuen sich
Mensch und Tier.

Der Verein zur Erhaltung des Schneiderhofes hat unter seinem 1. Vorsitzenden
Jürgen Kammerer eine wahre Meisterleistung vollbracht und dabei ein Kulturdenkmal
von besonderer Bedeutung der Nachwelt erhalten. Es ist wie ein Wunder,
daß wir ein Gebäude vor uns haben, das nach Konstruktion und Anlage am Ende
des 30-jährigen Krieges nicht mehr zeitgemäß war. Die Familie Schneider sparte
schon in den Jahren vor dem 1. Weltkrieg Geld zusammen, um das Haus den
damaligen Wohnverhältnissen baulich anzupassen. Das Geld wurde in der Inflation
nach dem L. Weltkrieg entwertet, der Rest ergab noch ein Fahrrad. Und so
blieb der alte Zustand des Hofes durch die sparsame und einfache Lebensführung
von Berta Schneider, der letzten dort wohnenden Bäuerin, bis zu ihrem Tode im
Jahre 1986 erhalten.

Bildnachweis

Alle Aufnahmen von Harald Klemm

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