http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-01/0065
1945 lernte Meret Wolfgang La Roche kennen. Sie heirateten 1949 und zogen
nach Bern. Mit „Meret La Roche - Oppenheim*' unterschrieb sie einen Brief an
eine ehemalige Mitschülerin in Steinen, in dem sie die Teilnahme an einem Klas-
sentreffen wegen einer Ausstellung in Paris absagte. Sie lud aber ihre Mitschülerinnen
ein. sie in Bern zu besuchen, wenn sie einmal dort wären. Keine Spur von
Überheblichkeit oder Arroganz einer Künstlerin. Nur langsam fand Meret Oppenheim
den Zugang zum Berner Künstlerkreis. Die Ehe mit Wolfgang La Roche
stand unter dem Vorzeichen einer gegenseitig freiheitlichen und respektvollen
Einstellung, schrieb ihre Biographin. Wolfgang La Roche starb 1967.
Neue schöpferische Kraft bei der gereiften Künstlerin
Im Jahr 1954 spürte Meret Oppenheim, daß ihre schöpferische Krise zu Ende
geht. Sie entwickelte eine schier unbändige Schaffenskraft. An die 1.200 Titel
weist das Werkverzeichnis später auf. Ungebrochen ist ihre sichere, unangepaßte
Haltung. Auch Werke aus ihrer Pariser Zeit führte sie weiter, setzte beispielsweise
Abb. 3: Meret Oppenheim, 1981
Foto: Lillian Birnbaum
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