Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 1.1996
Seite: 79
(PDF, 30 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-01/0081
Vor diesem Hintergrund läßt sich die Geschichte der einzelnen Mühlen im
Wiesental besser verstehen. Immer wieder stoßen wir dabei auf Mitglieder einer
einzigen Papiermacherfamilie, der Blum.

2. Basel und Lörrach

Die Anfänge des Papiererhandwerks im Wiesental stehen im Zusammenhang
mit der ersten Expansion der Basler Papiermacherei unter den Gebrüdern Gallici-
an. Es ist sicher kein Zufall, daß der erste Besitzer der Lörracher Papiermühle.
Michael Gallician. im Zusammenhang mit dem Lumpenhandel erwähnt wird (Tabelle
1). Der 1479 erwähnte Bartlome Pastor, wohl ebenfalls italienischer Herkunft
, dürfte Pächter oder Meisterknecht der Gallician gewesen sein; vielleicht gilt
eine ähnliche Beziehung zu Basel auch für den 1508 genannten Fridli Mennli. den
Meister der zweiten Lörracher Papiermühle, der als Lieferant der Basler Buchdrucker
bekannt ist.

Die Gallician hatten in Basel die Ratsherrenwürde erlangt und wurden 1521 als
Folge eines politischen Aufruhrs wegen der Annahme fremder Pensionsgelder
aller Ämter und ihres Besitzes verlustig erklärt. Einzig die mit Jerg (Georg) Dürr
verheiratete Veronica Gallician durfte ihren Besitz behalten, und offenbar blieb
auch die außerhalb des Basler Banns gelegene Lörracher Mühle im Familienbesitz
. In dieser Situation erscheint der erste Vertreter der Familie Blum. Bartholomäus
(Bartlin) I Blum aus Rothenburg, in Basel. Auch wenn diese Familie ursprünglich
aus dem Gebiet des Kantons Luzern stammt, ist aller Wahrscheinlichkeit
nach anzunehmen, daß Bartlin I nicht aus dem luzernischen Rothenburg,
sondern aus der Grafschaft Rothenburg bei Sennheim (Cernay) stammt, wo eine
Papiermühle in dieser Zeit bereits besteht. Wir finden ihn zunächst als Geselle,
dann als Meister bei Jerg Dürr und später dessen Witwe, dann als Besitzer einer
der Dürr'sehen Mühlen, die er aber 1532 an Nikiaus Dürr verkauft. Gleichzeitig
erwirbt er die eine Papiermühle in Lörrach. Dieses Geschäft läßt vermuten, daß es
sich dabei um einen Tausch von ehemaligem Gallician-Besitz gehandelt hat.

Das Beispiel Michael Gallicians. der in Basel wohnte, aber in Lörrach produzieren
ließ, steht nicht allein. 1573 ist Hans Ecklin in Basel, der mit der großen
Papiermacherfamilie Düring verschwägert war. Besitzer der zweiten Lörracher
Papiermühle. Auch er wird von seinen in Basel ansässigen Kollegen deswegen
angefeindet. Seine Mühle wird um 1600 von Bartlin (II) Blum, dem Sohn des
ersten Bartlin. übernommen. Bis 1724 finden wir Mitglieder der Familie Blum auf
den Mühlen von Lörrach. Die Lörracher Blum erwarben 1681 die Mühle von
Höfen und 1692 die Mühle bei Kandern.

Während des Dreißigjährigen Krieges zogen zwei Urenkel des ersten Bartlin.
Bartlin (IV) und Hieronymus (I), nach Basel. Sie wurden 1634 Stadtbürger und
Mitglieder der Safranzunft. Beide kauften je zwei Mühlen im St. Alban-Tal (Tabelle
6). Während Bartlin (IV) bald finanziellen Schiffbruch erlitt und 1649 die

79


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-01/0081