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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 1.1996
Seite: 80
(PDF, 30 MB)
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Papiermühle in Höfen bei Schopfheim erwarb, war sein Bruder Hieronymus (I)
erfolgreicher. Nach mehrmaligen Umbauten und Verkäufen, unterbrochen von
Zeiten des reinen Papierhandels, faßte er festen Fuß. Der eine Sohn, Bartlin (V),
zerstritt sich mit den anderen Papierern in Basel und pachtete die Papiermühle von
Mümliswil, wo er in eine Prozeßlawine geriet. Der andere Sohn. Hieronymus (II),
übernahm 1665 die väterliche Papiermühle in Basel und gelangte zu höchsten
Ehren. Dessen Sohn Paulus scheint anfangs des 18. Jahrhunderts alle diese Mühlen
übernommen zu haben, um den Familienbesitz in Lörrach und Kandern, der
vor dem Zusammenbruch stand, zu retten. Dazu kam ein Papierhandel im Großen
mit einem Depot in Augsburg.

Wirtschaftlich schwere Zeiten und fiskalische Gründe führten 1723 zum endgültigen
Zusammenbruch. Die Mühlen in Lörrach und Kandern wurden von der
Witwe des Basler Bankiers Ochs ersteigert und unmittelbar darauf dem Markgrafen
zu Baden und Hochberg weiterverkauft (Tabelle 2). Die Basler Mühle konnte
im Familienbesitz behalten werden. Hieronymus (III) Blum erwarb 1750 eine
Papiermühle in Sennheim. Abraham Blum, Sohn des Hieronymus (III), machte
sich selbständig und erwarb einige Mühlen. Die Blum'schen Papiermühlen waren
die größten damaligen Betriebe in Basel. 1768 übernahm der Neffe des Hieronymus
(III) Blum, der Papier- und Buchhändler Johann Christoph de Rudolf Im Hof,
alle Blum'schen Mühlen mit Ausnahme des Stammsitzes, der erst 1788 an den
Schwiegersohn Im Hofs, Franz Rosenberg, ging. Die Lörracher Mühlen wurden
vom Markgrafen von Baden verpachtet, brachten aber offenbar kaum Gewinn und
wurden 1734 in Getreidemühlen umgewandelt.

3. Kandern

Auch die anderen Papiermühlen sind größtenteils mit dem Schicksal der Familie
Blum verbunden. Die Mühle zu Kandern beispielsweise wurde 1564 vom Buchdrucker
und Papierhändler Sixtus Petri von Basel gegründet (Tabelle 2). 1617-
1638 war sie im Besitz des wichtigsten Abnehmers des Blum-Papiers. Paulus
Meyer von Basel. Als Meister amtierte nach der Zerstörung der 1572 von einem
Basler Kaufmann gegründeten Papiermühle in Maulburg Bartlin Blum. Sohn des
Hans Blum von Lörrach. Die Mühle blieb in Basler Besitz, als Meister amtierten
zeitweise weitere Blum aus Lörrach. Nach dem Zusammenbruch des Lörracher
Besitzes wurde, wie schon erwähnt, auch Kandern von Hieronymus (II) und seinem
Sohn Paulus Blum von Basel erworben.

1724 gelangte die Mühle an den Markgrafen von Baden, der sie verpachtete.
Seit 1735 bis 1819 sind Mitglieder der Papiermacherfamilie Heusler von Basel als
Pächter genannt. In diesem Zusammenhang ist kurz zu erwähnen, daß in der
Papiermühle Kandern Johann August Sutter. besser bekannt als General Sutter
oder Kaiser von Kalifornien. 1803 als Sohn des damaligen Meisters Johann Jacob
Sutter von Rünenberg/Baselland zur Welt kam. 1819-1847 besaß die Familie

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