Freiburger historische Bestände - digital

Pestalozzi und Isaak Iselin

Pestalozzi hatte 1773 auf dem Neuhof bei Brugg im Aargau eine Armenerziehungsanstalt
gegründet: er war damals 27 Jahre alt, und mit der Landwirtschaft
auf seinem wenige Jahre zuvor erworbenen Landgut hatte es Schwierigkeiten
gegeben - der Traum vom einfachen Leben auf dem Lande war in der Realität
schwer zu verwirklichen. In dieser Lage entschlossen sich Pestalozzi und seine
Frau Anna, die aus einer reichen Zürcher Kaufmannsfamilie stammte, eine „Armenanstalt
" zu gründen. Die Kinder sollten Lesen, Schreiben und Rechnen lernen,
daneben auch in der Landwirtschaft helfen, die Jungen vor allem beim Anbau von
Krapp, einer Pflanze, aus der man roten Farbstoff herstellte.Die Mädchen wurden
mit dem Spinnen von Baumwolle und mit Hausarbeit beschäftigt. Pestalozzi hatte
ca.40 Kinder auf dem Neuhof um sich versammelt. Mit dem Ertrag der Arbeit
wollte Pestalozzi den Unterhalt der Kinder finanzieren - aber das Geld reichte
nicht. So schrieb er 1775 ,J£ine Bitte an Menschenfreunde und Gönner" und bat
um finanzielle Unterstützung, die er auch eine Zeitlang erhielt. Aber die entscheidende
Hilfe kam 1777 von Isaak Iselin in Basel.

Als Pestalozzis Anstalt auf dem Neuhof 1780 aus Geldmangel geschlossen werden
mußte, gab ihm Isaak Iselin den entscheidenden Rat. Schriftsteller zu werden.

Abb.l: Das Denkmal Isaak Iselins
im Schmiedenhof zu Basel, von Alfred
Lanz. 1891

Foto: Susanne Schenker

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