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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 1.1996
Seite: 114
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lassen wollte, hätten sie dafür Fuhr- und Handfron leisten müssen und das Holz
aus dem Wald auf den Platz vor dem Schloß geschafft. Dann hätten sie Tag und
Nacht den Zimmerleuten auf dem Werkplatz geholfen, doch als das Holz völlig
beschlagen war, habe der Bärenfelser seinen Bau nicht weitergeführt, sondern das
Holz nach Basel verkauft. Als dann am 30. April 1716 Grenzacher Bürger wegen
ihrer Beschwerden vernommen wurden, erfahren wir aus dem Protokoll, daß sich
dies vor etwa 5 oder 6 Jahren ereignet habe.6)

Am 4. März 1721 schreibt dann Friedrich von Bärenfels an den Fürsten, daß er
sich im äußersten Notstand befinde. Denn sein Lehen- und Meierhaus sei von den
Franzosen jämmerlich zugerichtet worden, und es gehe von Tag zu Tag dem
gänzlichen Ruin entgegen. Bei seiner ..starken Familie" falle es ihm deshalb
schwer, die Reparationsausgaben zu zahlen.71

Die markgräfliche Regierung kauft das Lehen zurück

Als sich vor allem im 18. Jahrhundert die Streitigkeiten zwischen den Untertanen
und dem Junker Friedrich von Bärenfels auf unerträgliche Weise steigerten,
kaufte Markgraf Karl Wilhelm im Jahre 1735 sein Lehen für 32.500 Gulden
wieder zurück. Damit endete nach 244 Jahren die Lehnsträgerschaft der Junker
von Bärenfels, und der Letzte, Friedrich von Bärenfels, mußte nun das Schloß
verlassen und zog in das „Rote Haus** bei Muttenz.

Beim Rückkauf des bärenfelsischen Lehens von Grenzach wird das Schloßgut
wie folgt beschrieben: Das Schloß ist von einem Fischweiher umgeben und hat 5
Stuben sowie 5 Kammern, einen großen Saal, eine Küche. Speisekammern, ein
Waschhaus, einen Keller und ein Meiereihaus. Dabei befinden sich Scheunen
sowie ein Pferde-, Vieh- und Schaf stall. Um das Schloß herum liegen Krautgärten,
Bündten und Hanfgelände. Auf der Schäferei können etwa 200 Schafe Weide
finden. Zum Schloß gehören 8 Jucherten Reben, welche von dem allerbesten
Gewächs besetzt sind und von den Untertanen im Frondienst bebaut werden.

Wechselnde Pächter und Besitzer

Nach dem Rückkauf des Schloßgutes durch die markgräfliche Regierung pachtete
es der Grenzacher Stabhalter Ludwig Christoph Naber, wobei allerdings die 8
Jucherten Reben bei der Herrschaft verblieben. Diese wurden unter Aufsicht des
Stabhalters bearbeitet, und ihr Ertrag mußte an die Lörracher Burgvogtei abgeliefert
werden. Die Verpachtung des sonstigen Schloßgutes geschah für 9 Jahre, also
bis 1744.

In der Pachturkunde steht, daß die Herrschaft das Haus und das Gebäude in dem
Hof reparieren und in wohnbaren Zustand versetzen müsse. Aus einem Schreiben
des Landvogts von Leutrum vom 2. September 1735 erfahren wir dann, daß das

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