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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 1.1996
Seite: 119
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-01/0121
In Grenzach tauschte er mit den Bauern besonders Erfahrungen über den Weinbau
aus. denn er besaß ja beim Schlößle selbst einen großen Rebberg, der ihm viel
Wein lieferte. So schreibt der große Basler Kunsthistoriker Jacob Burckhardt am
30. September 1893 an seine Schwester Hanna: „In den nächsten badischen Orten,
wenigstens in Grenzach. ist der Herbst vorbei, und Ratsherr Imhof soll über 100
Saum gemacht haben...". l6,Da 1 Saum 150 Litern entsprach, wurden folglich rund
15.000 Liter geherbstet.

Als Rebbesitzer kannte Imhof natürlich die durch ungünstige Witterungs- und
Absatzverhältnisse hervorgerufene Not der Rebbauern. Und so regte er in einem
Schreiben vom 28. August 1851 an das Pfarr- und Bürgermeisteramt die Gründung
einer „Ersparniskasse Grenzach" mit folgender Begründung an: „Bei einer
hauptsächlich auf die Kultur des Weinstockes angewiesenen Bevölkerung gelingt
es nur wenigen sich bei ungünstigen Zeit- und Handelsverhältnissen ohne drük-
kende Noth durchzuschlagen, während dem, wenn es zur Gewohnheit würde, in
guten Zeiten Etwas für die schlechten zurückzulegen mancher Noth und Bedrük-
kung abgeholfen würde." 171 Für die Gründung dieses gemeinnützigen Werkes
stellte Imhof selbst 100 Gulden zur Verfügung. Bereits am 12. September 1851
erhielt diese „Spar- und Leihkasse Grenzach"" die Staatsgenehmigung der großherzoglich
-badischen Regierung.

1898 legte Imhof dann zu Gunsten der Grenzacher Kleinkinderschule 400 Mark
auf dieser Kasse an. damit das „jährliche Erträgnis an Zins zur Anschaffung von
Lehrmitteln u. Ergötzlichkeit der Kinder jährlich verwendet wird".18)

Am 7. Juni 1900 verstarb Johann Jakob Imhof im Alter von 85 Jahren. Am 23.
November desselben Jahres teilten dann seine Erben der Gemeinde Grenzach mit,
daß sie 1000 Mark überweisen würden, „um das Andenken des lieben Verstorbenen
zu ehren**. Diese Schenkung war mit der Bitte verknüpft, die Summe „zur
Instandsetzung und Ausrüstung des Armenhauses verwenden zu wollen". In seinem
Dankschreiben vom 8. Dezember 1900 betont der Gemeinderat. daß der
Verstorbene „der hiesigen Gemeinde während seines langen und segensreichen
Lebens viel Gutes erwiesen hat"19'. Im Jahre 1913 verkauften die Imhof-Erben
dann das Schlößle an den Basler Fabrikanten Fritz Hoffmann.20) Dabei machten
sie der Gemeinde Grenzach eine weitere Schenkung von 200 Mark zugunsten des
Armenfonds. In einem Schreiben vom 1. Juli 1913 dankt der Gemeinderat dafür
mit der Versicherung, er werde die Familie Imhof, welche mit der hiesigen Gemeinde
ein Jahrhundert lang eng verwachsen war. stets in dankbarer Erinnerung
halten.2"

Das Schlößle kommt an die Fa. Hoffmann-La Roche

Der neue Besitzer Fritz Hoffmann hatte 1896 zusammen mit dem Apotheker
Traub das pharmazeutische Unternehmen „Hoffmann. Traub & Cie" gegründet.
Als sich Traub wegen des schlechten Geschäftsganges zurückzog, wurde das

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