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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 1.1996
Seite: 144
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-01/0146
Die vorderösterreichische Kameralherrschaft Rheintal

um 1802/1803

Anneliese Müller

Die folgende Bestandsaufnahme der Herrschaft Rheintal wurde in den Jahren
1802 und 1803 vorgenommen. Vor ihrer Darstellung muß jedoch kurz auf die
Hintergründe dieser, in Form einer Fragenbogenaktion vorgenommenen Aufnahme
eingegangen werden.

Die Kameralherrschaft Rheintal bestand aus den Orten Degerfelden. Eichsei.
Herten, Minsein, Nollingen, Nordschwaben. Warmbach und Wyhlen. Sie war ursprünglich
, als Landschaft Rheintal. Bestandteil der vorderösterreichischen Kameralherrschaft
Rheinfelden gewesen, zu der außerdem die linksrheinisch gelegenen
Landschaften Fricktal und Möhlinbach gehörten. Ihre Entstehung liegt im dunkeln
. Wahrscheinlich war das ganze Gebiet ursprünglich Königsgut gewesen, das
zu unbekannter Zeit an die Grafen von Rheinfelden gekommen war. Von ihnen
erbten 1090 die Zähringer die Herrschaft und erhoben Rheinfelden zur Stadt;
1218, nach dem Aussterben der Familie, fielen Stadt und Herrschaft an das Reich.
Im Interregnum durch den Bischof von Basel annektiert, wurde die Herrschaft
durch Rudolf von Habsburg, den späteren König, dem sie 1254 von König Konrad
IV. übertragen worden war, zurückerobert. Spätere Versuche von Seiten der Stadt
Basel und der Eidgenossen, Stadt und Herrschaft ihrem Gebiet einzuverleiben,
sind erfolglos geblieben. Die Breisacher Richtung vom Mai 1449 legte endgültig
die Zugehörigkeit Rheinfeldens zu Österreich fest.

Dies blieb, bis Napoleon die bisherige Ordnung in Europa nachhaltig zu verändern
begann. Im Frieden von Campo Formio (17.10.1797) fiel das linke Rheinufer
- und damit die Landschaften Fricktal und Möhlinbach - an Frankreich und wurde
1798 der neugegründeten Helvetischen Republik einverleibt. Allerdings zeigten
die Einwohner von Rheinfelden wie die Bevölkerung des Fricktals wenig Nei-
gung, sich der Republik anzuschließen, weshalb hier zunächst, auch nach dem
Frieden von Luneville (9.2.1801). der die Beschlüsse von 1797 festgeschrieben
hatte, alles beim alten blieb.

Mehr oder weniger galt dies einstweilen auch für das rechte Rheinufer. Der
Breisgau war 1797 dem Herzog von Modena. Herkules DL von Este, als Entschädigung
für verlorene Territorien zugesprochen worden. Dieser betrachtete die Entschädigung
von Beginn an als nicht ausreichend und hat selbst den Breisgau nie
besucht. Allerdings ernannte er am 1.11.1802 seinen Schwiegersohn. Erzherzog
Ferdinand von Österreich, zum Landes-Administrator, der. nachdem Herkules im
Oktober 1803 gestorben war, auch dessen Nachfolge antrat. Damit war der Breis-

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