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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 35
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0037
Schliengen Endstation - da nahm der Verkehr über den Berg nochmals gewaltig
zu. Als die Züge dann aber bis Basel durchfuhren (1855). erstarb der Verkehr, und
damit entfielen viele Verdienstmöglichkeiten für die Schliengener. Vom Vorspann
war schon die Rede. Daneben hatten etliche Schmiede und Wagner eine Menge zu
tun. Es sind immer wieder Wagen am Berg zusammengebrochen: aber auch Pferde
blieben liegen, die dann der Abdecker holen mußte. Und sehr stark spürten den
Rückgang natürlich die Gasthäuser. Es waren damals sieben an der Zahl.

Der weithin bekannte ..Baselstab" zog alsbald sein Schild ein, und den anderen
Wirtschaften ging es ebenfalls schlecht. An dieser Stelle sei nachgetragen, daß in
den Ställen des „Baselstabes" die Vorspannpferde der Thum- und Taxis'sehen
Reichspost standen, die seit 1742 eine regelmäßige Reiter- und Wagenpost über
den Schliengener Berg laufen ließ. Später war das dann die Badische Post. Die
Kalte Herberge, deren Gasthaus „Zum Lamm" hieß, war, wie schon erwähnt, der
Gegenpol für die Überquerung des Schliengener Berges. Dort ist über längere Zeit
das Ende der „Fahrenden Post" gewesen, und daher war die Kalte Herberge weithin
bekannt, was u.a. aus älteren Landkarten abgelesen werden kann. Von dort
ging die „alte Poststraße" aber nicht über Welmlingen nach Efringen. wie die
heutige B3. sondern sie stieg nach Überquerung des Haselbachs hoch zum „Äußeren
Sausenhart" und lief dann über Mappach und Schallbach nach Rümmingen
und Binzen und schließlich über die Lücke nach Lörrach. Eine zweite Strecke bog
nach Süden ab. um über die Britsche in Richtung Basel weiterzuführen.

1868 wurden die verschiedenen Straßen neu klassifiziert. Dabei hat man die
Strecke über den Schliengener Berg aus der Liste der Landstraßen sogar gestrichen
- als Folge des Eisenbahnbaus. Dafür wurden die Eisenbahnstraße, also die
Straße vom Dorf bis zum Schliengener Bahnhof, sodann die Straße nach Kandern,
die schon 1840 zur .Poststraße" geworden war, sowie die über Bellingen nach
Eimeidingen - also das Rheinsträßle - zu „Staatsstraßen" erklärt.

Zeitweise wollte man die Straße Schliengen - Kandern und dann weiter über
Tannenkirch zur Fernlandstraße machen - aber es blieb bei Plänen, wie auch die
Idee, den Schliengener Berg westlich zu umgehen, also über Bellingen / Bamlach
nach Blansingen eine gute Fernstraße zu bauen, wieder verworfen wurde.

Wie lange die Straße über den Berg nur Vicinalstraße. also Gemeindeverbindungsstraße
, war und somit ganz von der Gemeinde unterhalten werden mußte,
wissen wir nicht.

Das „Rheinsträßle" war erst 1852/53. ebenfalls als Folge des Eisenbahnbaues
von Schliengen nach Efringen. durchgängig geworden, als man den Schutt der
drei Isteiner Eisenbahntunnels bei der Felsnase des Isteiner Klotzes aufschüttete.
Allerdings war das Sträßle dort nicht hochwasserfrei, solange die Rheinregulierung
nicht abgeschlossen war. (Siehe die Hochwassermarken an der Felsnase des
Isteiner Klotzes). Vorher gab es zwischen Kleinkems und Istein nur einen
Felsenpfad und zwischen Rheinweiler und Kleinkems einen kaum befahrbaren
schmalen Weg. Immerhin hat der Badische Staat 1829 schon einen Straßenwärter
eingesetzt für das Stück zwischen Bellingen und Rheinweiler. Die

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