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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 42
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0044
Die Gemeindeverwaltung im 18. und 19. Jahrhundert
Das Rathaus im Hinterdorf

Da durch den Bau des neuen Schlosses auch das Rathaus verlorenging, mußte
man für die Übergangszeit eine Lösung finden. Gemeindeversammlungen und
andere öffentliche Auftritte und Zusammenkünfte konnten im herrschaftlichen
Wirtshaus „Zum Hirschen" abgehalten werden. Wie damals üblich, wurden Amtsgeschäfte
auch im Hause des Vogts oder im Schulhaus erledigt.

In der Gemeinderechnung von 1843/44 finden sich folgende Angaben:

Ein einstöckiges Gemeindehaus mit gewölbtem Keller. Wachtstube. Feuerspritzenremise
. Gefängnis, nebst 26 Ruthen Baumschule. Anschlag: 2000 fl.

Dieses Gemeindehaus wurde 1826 auf einem von Balthasar Guggenbühler im
gleichen Jahr gekauften Platz im Hinterdorf an der Straße und Dorfgasse erstellt.
Die Baukosten von 1252 fl. deckte ein bei Franz Krafft von Auggen aufgenommenes
Darlehen von 1000 fl. und der Erlös aus einem außerordentlichen Holzhieb.
Eine im Jahre 1837 geplante Erweiterung auf zwei Stockwerke und der Einbau
einer Gemeindebäckerei. Kostenanschlag 2898 fl.. kamen nicht zustande.

Nach zweimaliger Verkaufsannonce im Anzeigenblatt des Oberrheinkreises im
Frühjahr 1848 ging am Versteigerungstermin vom 14.4.48 im Hirschenwirtshaus
der Zuschlag an Johann Gerspacher mit dem Vorbehalt, daß die Fahrnisse in Haus,
Schopf. Stube und Archiv dort verbleiben, bis der Käufer Reparaturen vornehmen
wird (Eigentümer ist jetzt Hugo Schlecht).

Das Rathaus im Oberdorf

Dieses Rathaus stammt aus der Erbmasse des bereits erwähnten letzten Grundherrn
und aus dem ehemaligen von Rotbergischen Besitz und war Teil eines
zwischen 1830 und 1838 gebauten Scheunengebäudes, das bei den Auflösungs-
und UmschichtungsVerträgen des herrschaftlichen Nachlasses 1841 in Gemeindeeigentum
kam. Aus dem östlichen Scheunenteil und dem ehemaligen Schloßthea-
terchen mit achteckigem Grundriß entstand ein besonderes Anwesen, das 1843 in
Privatbesitz überging. Eigentümer jetzt: Adolf Zimmermann sen./jun.

Bei einer „Abstrichsversteigerung" im Hirschenwirtshaus am 30.3.1848 für
Handwerksarbeiten „zur Einrichtung und Reparation eines Gemeindehauses",
Überschlag 1248 fl.. wurden die günstigsten Bieter ermittelt und die Gewerke
vergeben.

In diesem Rathaus befanden sich die Gemeindeverwaltung bis zum Ende der
durch die Gemeindereform bedingten Selbständigkeit am 31.12.1962 und die
nachfolgende Ortsverwaltung bis zum Verkauf des Gebäudes im Jahre 1994. Nun
genügt eine Verwaltungsstelle, daneben ein Feuerwehrhaus, die als jüngste Einrichtungen
mit der 1964 - 1968 im Umfeld der ehemaligen Burgstelle gebauten
Turn- und Festhalle und der Schule auf historischem Boden stehen.

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