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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 67
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0069
Es ist davon auszugehen, daß Hebel über die alte Landstraße durch Schliengen
kam und an der Kalten Herberge vorbei in Richtung Basel reiste. Schliengen wird
in seinem Brief an Gmelin als Kampfplatz neben anderen Orten erwähnt. Im Dorf
selbst gab es keine nennenswerten Zerstörungen. Nachweislich klagte die Bevölkerung
allerdings über die Einquartierungen und Verpflegungsleistungen.

Vermutlich bezieht sich Hebel in seinem Brief auf Berichte von Beteiligten.

In einem anderen Schreiben an Gmelin2' vom 8. Dezember 1796 heißt es nämlich
:

..(...)

Vielleicht kann ich Ihnen noch mit dem Detail nach dienen, das ich z. Thl. aus
Briefen eines Officirs weiß, der dabei war. daß das O Amt Lörrach den Brannte -
wein lifern mußte, daß auf 3 Punkten angegriffen ward, daß auf ieder Colonne 200
Freiwillige mit Sturmleitern voraus, hinter ihnen eine Division, hinter ieder Division
ein Batallion anrückte, daß die Vorposten der Franzosen breviter zusamenge-
hauen und die Brückenschanze in 3 Minuten erstürmt war. daß 5 Canonen und 7.
Grenadierkompagnien drinn angetroffen wurden, wovon die ersten vernagelt, die
letztern niedergemacht worden, daß man sich aber gegen die Insel die 12 Canonen
und 2000 Mann enthielt, nicht halten konnte, sondern mit einem Verlust von circa
1000 M. tod und blessirten die Schanze wider verlassen mußte. Nun soll, sagt
man. mit Hülfe der Andern ein zweiter Sturm geschehen."

Hebels Eindrücke aus der Zeit der kriegerischen Auseinandersetzung anläßlich
des 1. Koalitionskrieges spiegeln sich auch in einem seiner Gedichte wider. Im
..Schmelzofen" heißt es:?1

Un numme kaini Säbel meh!
's het Wunde gnueg und Schmerze gee:
's hinkt menggen ohni Fueß un Hand,
un mengge schlooft im tiefe Sand.

Kai Hurlibaus. ke Füsi meh!
Mer henn 's Lamento öbbe gseh
und ghört. wie's in de Berge chracht.
und Ängste gha die ganzi Nacht

un glitte, was me lüde cha:
drum schenket ii und stoßet a:
Uf Völkerfrid un Ainigkait
von nun a bis in Ewigkait!

Einige Monate nach der Schlacht von Schliengen. im April 1797 schreibt er an
seine Freundin Gustave Fecht:41

„Sie werden sich nun auch recht herzlich des Friedens freuen, und der Ruhe, die
soviel tausend geplagten Menschen endlich wieder erscheint.

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