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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 100
(PDF, 35 MB)
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Basel und in Lörrach gestellt. Einerseits werden hier wichtige Erlebnisse wie der
Aufenthalt im Lörracher Studentenheim, der Grenzübertritt und die Fahrt zur Universität
geschildert. Andererseits soll aufgezeigt werden, wie deutsche und Basler
Studenten einander begegnet sind und welche Eindrücke sie voneinander gewonnen
haben.

Wir möchten uns nochmals herzlich bei den Zeitzeugen bedanken, deren Erinnerungen
so wichtig für unsere Forschungsarbeit waren. Leider haben wir in der
Zeit zwischen unseren Nachforschungen und dem Verfassen dieses Aufsatzes das
Hinscheiden eines unserer Zeitzeugen zur Kenntnis nehmen müssen. Dieses Ereignis
hat uns bewußt gemacht, wie vergänglich die wertvollen Erinnerungen sind,
die wir im Laufe unserer Arbeit zusammengetragen und verwertet haben. Noch
gibt es viele Personen, die sich an die Markgräfleraktion erinnern können. Als
Autoren dieses Aufsatzes wären wir diesen dankbar für allfällige Bemerkungen
und Ergänzungen zu unserer Arbeit.

Weiter sei hier auch die Hilfsbereitschaft des Basler Staatsarchivs und des Freiburger
Universitätsarchivs erwähnt. Schließlich gilt unser Dank auch Herrn Prof.
Josef Mooser, der uns bei unseren Seminararbeiten, wie auch bei der Abfassung
dieses Aufsatzes, beratend zur Seite stand.

Entstehung und Verlauf der Markgräfleraktion

In Deutschland, wie in den anderen kriegsgeschädigten Ländern Europas, hinterließ
der Krieg ein schreckliches Erbe von Zerstörung und Not. Auch die Bildung
hatte direkt durch die Kampfhandlungen gelitten: An der Freiburger Albert-
Ludwigs- Universität leisteten 1940 fast die Hälfte der Studierenden sowie ein
großer Teil des Lehrkörpers Militärdienst. Nachdem bei der Bombardierung der
Stadt vom 27. November 1944 80% der Räumlichkeiten zerstört wurden, ist die
Universität ganz geschlossen worden. Als der Lehrbetrieb im Wintersemester
(WS) 45/46 unter Aufsicht der französischen Besatzungsbehörde wieder aufgenommen
wurde, war dies nur unter schwersten und stark eingeschränkten Bedingungen
möglich: Nur wenige Studienplätze waren verfügbar, die wenigen vorhandenen
Räume blieben ungeheizt, und mangels Fensterscheiben regnete es hinein.
Zudem mußten die Studenten Arbeitseinsätze für den Wiederaufbau leisten, die
sich pro Semester auf 56 Stunden beliefen6'.

Im Vergleich zu den umliegenden Ländern war die neutrale Schweiz - auch im
universitären Bereich - eine Insel der Unversehrtheit. In einer Rede vor Dozenten
und Studenten kurz nach Kriegsende deutete der Basler Geschichtsprofessor Edgar
Bonjour aber diesen Vorteil auch als Verpflichtung zu tätiger Hilfsbereitschaft7).
Schon im März 1945 war an der Universität Basel die Kommission für Akademische
Nachkriegshilfe eingesetzt worden, um entsprechende Aktionen zu koordinieren
. Ihr Vorsitzender war der Theologieprofessor Ernst Staehelin. Außer mit
Hilfssendungen ist diese Kommission vor allem damit beschäftigt gewesen. Gast-

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