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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 1.1998
Seite: 28
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-01/0030
einige andere Anführer der Freischaren bei Rheinfelden ins Badische zurück, sammelten
bei Dossenbach etwa 200 noch in der Gegend Versprengte und zogen über
Wehr und Hasel Sigel entgegen, der sich seit dem 20. April mit 3000 Mann noch
in Todtnau aufhielt.

Sigels Zug gegen Freiburg

Allein Sigel hatte sich streng an die Weisung Heckers gehalten und unbeirrt
Todtnau als den Versammlungsort der Freischaren angesteuert, wie es seit Donaueschingen
vereinbart war. Der 24jährige war einst badischer Artillerieleutnant,
verließ aber aus politischen Grundsätzen den Heeresdienst. Nicht ohne Bedenken
schloß er sich dem überstürzten Feldzug Heckers an. Hier in Todtnau erfuhr er
von dessen Niederlage. Sein Ziel blieb dennoch Freiburg, um von hier aus den
Aufstand weiterzutragen. Aber Regen. Schneetreiben. Hunger und Erschöpfung
und nun noch diese deprimierenden Nachrichten machten die Leute Sigels mutlos.
Dazu kam der unglückselige Einfluß Struves. der Sigel überredete, auf den großen
Zuzug der versprengten Scharen Heckers zu warten, der aber nie eintraf. Genau in
dieser Zeit umstellten badische und hessische Truppen Freiburg.

Am Ostersonntag. dem 23. April, zog Sigel mit Struve und etwa 4000 Mann von
Todtnau über den Notschrei, die Halde nach Horben bis Günterstal. Struve hatte
die Vorhut übernommen und zog. ohne auf Sigel mit der Hauptmacht zu warten,
starrköpfig und eigensinnig wie er war. vertrauensselig den Regierungstruppen
entgegen, um diese zum Überlaufen aufzufordern. Als Antwort erhielt er von dort
die ersten Gewehrsalven, und nach kurzem Feuerwechsel waren die Leute Struves
blutig auseinandergetrieben. Wer noch mit der Waffe in der Hand gefangen wurde
, ist auf der Stelle erschossen worden. Sigel kam zu spät, um noch entscheidend
einzugreifen, und als er in Horben seine Leute um sich sammelte, waren von den
4000 noch 400 übrig. Dennoch wagte er zusammen mit Mögling am 24. April
einen kühnen Handstreich auf Freiburg, um die dortigen Republikaner von der
Umzingelung zu befreien. Wohl gelangten beide durch das Schwabentor noch bis
ins Innere der Stadt, entrannen aber dann mit knapper Not der Gefangenschaft und
flüchteten bei Breisach über den Rhein.

Der Zug Henveghs

Während Sigel sich zu seinem letzten verzweifelten und tollkühnen Unternehmen
mit der ihm noch verbliebenen Handvoll Republikaner gegen Freiburg begab,
operierte Herwegh ungeduldig und immer noch mit der Absicht, sich mit Hecker
zu vereinigen, zwischen Straßburg und Basel. Von niemandem gebeten und erwünscht
, setzte er am 24. April. 1 Uhr morgens, mit rund 800 Mann bei Kembs
über den Rhein. Zunächst ging es über Blansingen - Tannenkirch nach Kandern.

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