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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 1.1998
Seite: 67
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-01/0069
Nach drei weiteren Präsidenten übernahm Dr. Hans R. Schneider 1986-93 dieses
Amt und leitet seitdem das Dichtermuseum, das Stadtmuseum und das Her-
wegh-Archiv. Er ist auch der führende Mann der Ausstellung zum Thema "Nationalität
trennt. Freiheit verbindet" 1998 in Liestal.

Man muß im Liestaler Rathaus bis zum obersten Stockwerk steigen, um die
Räume des Archivs zu betreten. Es gibt dort eine umfangreiche Bibliothek mit
Büchern von Herwesh und den anderen im "Dichtermuseum" vertretenen "Liestaler
Dichtern"1" sowie Sekundärliteratur. In einem Zimmer mit mehreren Vitrinen sind
viele Handschriften. Briefe und Bilder aus dem Leben Herweghs. seiner Frau und
seiner Freunde ausgestellt. Sogar die Pistolen von Emma Herwegh sind zu sehen, an
der Wand u.a. das große Bildnis Herweghs von Karl Rahl (1845, s. Abb. 2).121

Für die Ausstellung von 1998. die im Gebäude neben dem Rathaus stattfindet,
werden die Herwegh-Exponate z.T. dorthin verlagert, sie kommen aber danach
wieder ins Archiv zurück. Die Handschriften aus dem Herwegh-Nachlaß sind
verfilmt und können im Staatsarchiv Liestal eingesehen werden.

Zum Motto der Ausstellung: "Nationalität trennt, Freiheit verbindet"

Dieses Motto steht über allen drei Ausstellungen von 1998 in Lörrach, Mülhausen
und Liestal.

"Nationalität trennt": Die an der Revolution von 1848/49 beteiligten deutschen
Kleinstaaten, hier insbesondere Baden, sowie Frankreich und die Schweiz hatten
völlig verschiedene politische Strukturen.

"Freiheit verbindet": Große Teile der Bevölkerung dieser Staaten wurden von
dem Schlagwort "Freiheit" fasziniert. Es ist ein Nachhall der Worte "Freiheit.
Gleichheit, Brüderlichkeit" der Französischen Revolution von 1789.

In Deutschland hatte es nach 1815 bekanntlich wieder reaktionäre Strömungen
gegeben. Herweghs und Freiligraths Gedichte fanden ein so großes Echo, weil ein
starkes Bedürfnis nach Freiheit im Volke vorhanden war.

In Frankreich war es bereits im Februar 1848 zur Revolution gekommen.

In der Schweiz wurde der Wunsch nach Freiheit besonders im Kanton Basel-
Landschaft und in der Westschweiz sichtbar. Der Kanton Baselland hatte sich erst
1833 vom Kanton Basel-Stadt getrennt. Weite Kreise der Bevölkerung waren den
Flüchtlingen aus dem Großherzogtum Baden gegenüber aufgeschlossen und boten
ihnen 1848 Zuflucht.

Doch war die Situation im Kanton Basel-Landschaft zwiespältig:

Einerseits gab es eine Gruppe "freisinnig-republikanisch" Gesinnter, wie z.B.
den Wirt vom Gasthaus "Schlüssel" in Muttenz. Johannes Mesmer. der Hecker
und seine Gruppe aufnahm und ihnen gestattete, dort Besuche von Deutschen zu
empfangen, man sprach sogar von "Wallfahrten" zu Hecker l3).

Herwegh war nur kurze Zeit im Kanton Basel-Landschaft. Am 10. Mai 1848
kehrte er bereits nach Paris zurück mit einem Zwischenaufenthalt in Straßburg.14'

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