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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 1.1998
Seite: 97
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-01/0099
stein einen Umbau zu einem stattlichen Schloß, indem er mit „grossen kosten"
„viel fürstengemach und hübsche wonungen" einrichten läßt (545)981.

Ein schwungvoll gestaltetes Titelblatt und ein doppelseitiger Stadtplan leiten
den Abschnitt über Rufach ein. Dem umständlichen Text entnimmt der Leser, daß
Münster den Plan dem ehrsamen und weisen Rat der Stadt Rufach verdankt. Im
Hinblick auf das Alter übertrifft Rufach alle zwischen Basel und Straßburs 2ele-
genen Städte, auch wenn diese inzwischen weit bedeutender geworden sind. Eine
Ausnahme macht Breisach. das jedoch nicht mehr wie ehedem im Elsaß, sondern
im Breissau liest. Der Holzschnitt enthält in einem verschlungenen Band den
lateinischen und deutschen Namen der Stadt, die Jahreszahl 1548 und die uns
bereits bekannten Signaturen Rudolf Manuels und des Formschneiders CS.
Der sorgfältig gestaltete Plan zeigt die in viele Obstgärten eingebettete Stadt mit
ihren markanten Gebäuden, alles überragend die stark überdimensionierte Isenburg
. Die wohlbefestigte Stadt weist mehrere Tore auf. Südwärts, außerhalb der
Stadtmauern gelegen, sieht man St. Stephan sowie die Niederlassung der Deutschritter
: direkt an die Mauer angelehnt liegt der Konvent der Franziskaner, östlich
davon das Rathaus, und. gleichsam als Gegenpol zur Burg, erblicken wir die
Hauptkirche St. Arbogast mit ihrem zum Himmel ragenden Turm. Nördlich, in der
Nähe des Neuen Tors, ist das ehemalise Priorat St. Valentin zu sehen und endlich
ganz unten in der rechten Bildecke weit vor den Mauern das Leprosorium.

Gegenüber dem sorgfältigen Plan von Rufach nimmt sich der die Stadt Colmar
darstellende Holzschnitt eher unbeholfen aus. Er trägt ebenfalls die Jahreszahl 1548.
ist aber nicht signiert. Während im Rufacher Plan die Himmelsrichtungen klar bezeichnet
sind, fehlen hier entsprechende Angaben, so daß sich der Betrachter höchstens
anhand der eingezeichneten Bauten. Flüsse und umliegenden Ortschaften über
die Orientierung des Plans einigermaßen eine Vorstellung machen kann. Manches
bleibt unklar: alles hänst ein wenis windschief. Immerhin sind die in und um Col-
mar fließenden Gewässer zu erkennen, die III und die Lauch sowie die Fecht im
Westen der Stadt. Etwa dreißig Ortschaften sind rings um die Stadt eingezeichnet,
einige davon sehr markant mit Kirchen. Türmen und Wohnbauten. Innerhalb des
Mauerkranzes unterscheidet man unschwer die südlich selesene Vorstadt
Krautenau. Die Stadtmitte wird vom Martinsmünster beherrscht: einigen weiteren
Kirchen sind die Namen beigefügt, so der Prediger-, der Barfüßer-, der Augustiner-
und der Katharinenkirche. Bei einer andern, mit Dachreiter versehenen Kirche
scheint es sich um die Dominikanerinnenkirche Unterlinden zu handeln.

Gemessen an der Bedeutung der Stadt ist der Text äußerst knapp ausgefallen.
Offenbar dem Bericht seines Gewährsmannes, des Bürgermeisters Hieronymus
Boner. folgend, beschäftigt sich Münster zur Hauptsache mit den blutigen Auseinandersetzungen
, in die die Stadt infolge des Konflikts zwischen dem Bischof von
Straßburg und Rudolf von Habsburg verwickelt wurde. Der habsburgfreundliche
Schultheiß Rösselmann wird von der Gegenpartei abgesetzt, flüchtet zu Rudolf,
läßt sich nachts wieder in die Stadt schmuggeln und öffnet mit Hilfe seiner Anhänger
den Habsburgern die Tore, so daß sich Rudolf der Stadt bemächtigen kann.

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