Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 1.1998
Seite: 151
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-01/0153
Der Uferbau oder Aufgang zur Brücke - der eigentliche Brückenkopf - war wohl
reichlich ausgebaut, doch bleiben davon, wie auch von den Pfeilern, nur einige im
letzten Augenblick gerettete Stücke: mit Rundungen versehene große flache Platten
, solche mit Zapflöchern zwecks Verbindung untereinander, ja mit Aussparungen
, in denen eingegossenes Blei nach fast 2000 Jahren noch vorhanden ist. was
auf ein eisernes Geländer schließen läßt (Abb. 5).

Hingegen sind die schönsten Elemente, zylindrische Säulenstücke und solche
mit Skulpturen usw.. gleich nach der Entdeckung verschwunden! Wen wunderts?
Auf der gigantischen Baustelle des Rheinseitenkanals, in der Zeit des Wiederaufbaus
nach dem Krieg, war wenig Platz für den Archäologen und seine Wissenschaft
und ebensowenig Verständnis seitens lokaler oder regionaler Behörden.

In einer Gleichgültigkeit, die ihresgleichen suchte, verschwand die Brücke, ein
seltenes Zeugnis römischer Baukunst in unserer Gegend, nach anderthalb Jahrtausend
zum zweiten Mal! Für Kenner und Liebhaber alter Steine wahrlich ein klägliches
Kapitel!

All dies bringt uns aber nicht viel weiter beim Versuch. Zweck und Sinn dieses
Bauwerks zu ergründen, insofern es als Rheinübergang nicht erwiesen ist. ihm
also auch strategische Bedeutung nicht zugeschrieben werden kann! Oder diente
es einzig als Zugang zum ..großen" Rhein, zwecks Warenumschlag von der Landstraße
auf Schiffe oder Flöße? Der lebenswichtige Transportfaktor im ausgedehnten
römischen Reich rechtfertigte vielleicht ein solches Bauw erk, um bequem und direkt
die aus Gallien über Sierentz herbeigeschafften Güter rheinabwärts zu bringen.

Abb. 5: Gehauene Sandsteinblöcke des Aufbaues.
Der Stein links mit noch vorhandenem Bleieinguß (Pfeil)

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