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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 1.1998
Seite: 195
(PDF, 34 MB)
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Demokraten (DDP) erreichten 159c . Trotzdem kann der Verfasser einen "Linksruck" feststellen
.

Sehr anschaulich schildert Lia Isele-Riecke "Ein Rheinfelder Wochenende im Jahre 1922".
Wanderungen im Schwarzwald, der per Zug zu erreichen war, ein Spaziergang durch die
Stadt. Kirchenbesuche oder Betätigung in einem Verein boten sich als Möglichkeiten für
die Freizeit an. Interessante alte Bilder aus der Zeit um 1922 zeigen das damalige Aussehen
der Stadt.

RolfSchrufl würdigt die "Rheinfelder Vereine um 1922" im einzelnen: er zählt 70 Vereine
auf und fügt viele Bilder der damaligen Mitglieder bei.

Willfried Renner berichtet über "Die kirchlichen Verhältnisse zur Zeit der Stadterhebung
." Die katholische Josephskirche bestand schon seit 1915. aber die evangelische Gemeinde
mußte sich noch mit der kleinen Adelbergkirche von 1899 begnügen.

Die sozialen Verhältnisse der jungen Industriestadt mit vielen Arbeitern werden in verschiedenen
Aufsätzen erwähnt. Auf die Dörfer der Umgebung geht eine Dissertation von
Heinrich Kähny aus dem Jahre 1922 ein. aus der ein Kapitel unter dem folgenden Titel
veröffentlicht wird: " 'Den Luxus kennt man hier allgemein nicht"- Soziale Verhältnisse in
Adelhausen. Eichsei und Minsein". Eine Ergänzung dazu bilden die Artikel von Adolf
Gottfried Kähny über "Die wirtschaftliche Tätigkeit der Einwohner von Adelhausen um
1922" sowie von Elmar Doebele über "Veränderung in der Landwirtschaft bis 1922 ".

Zum Schluß gibt es eine interessante Stimme aus Schweizer Leinfelden. Diemuth Königs
fragt "Wie reagierte die Schweiz auf die Stadtwerdung Badisch Rheinfeldens im Jahre
1922?" Erstaunlicherweise nahm man keine Notiz davon, denn es gab keine Konkurrenzangst
und eine andere soziale und ökonomische Struktur mit vielen Klein- und Mittelbetrieben
, einem selbstbewußten Bürgertum und der Atmosphäre eines Kurorts.

Bald bahnte sich ein Austausch von Arbeitskräften und eine freundschaftliche Beziehung
zwischen den beiden Städten an.

Alle Aufsätze des vorliegenden Bandes bieten einen interessanten Blick auf Leinfelden
im Jahr 1922.

Renate Reimann

Martin Leuenberger:
Er ei und gleich ... und fremd.
Flüchtlinge im Baselbiet zwischen 1830 und 1880.
Verlag des Kantons Basel-Landschaft. Liestal 1996

..Im vorliegenden Buch erzähle ich vorwiegend Geschichten." Leuenbergers Credo im
Vorwort signalisiert zweierlei: das Wissen des Autors um die Subjektivität jeder Geschichtsschreibung
und um die Nähe der historischen Wahrheit zum Fiktionalen: Geschichte
und Geschichten sind immer auch Nach-Erzählung von Menschen späterer Generationen.
Aus dieser Einsicht folgt bei dem Autor aber gerade nicht plaudernde Fabulierlust, sondern
sorgfältige Vergewisserung des Vergangenen durch das intensive Studium des reichen
Quellenmaterials, das vor allem aus dem Staatsarchiv Basel-Landschaft in Liestal stammt.

Welche Geschichte(n) will Leuenberger erzählen? ..Geschichten von zweierlei 'Fremden
". Es sind die Geschichten von ein paar deutschen Demokraten, die 1848 vor der Reaktion
in ihren Heimatländern ins Baselbiet flohen, und es sind die Geschichten von ein paar
elsässischen jüdischen Händlern, welche um dieselbe Zeit ebenfalls als Flüchtlinge auch in
den Dörfern des Baselbiets landeten." Schon der Untertitel des Buches macht klar, daß sich

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