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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 1.1998
Seite: 197
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-01/0199
Sehr wertvoll sind die in den Anmerkungen zum Text angegebenen Quellen, zu denen
auch Interviews mit Zeitzeugen gehören. So soll ..ein dichteres Bild der verschiedenen
Lebenslagen und Lebensgefühle der Besatzungsdeutschen gewonnen werden."

Von den vielen Themen des Buches seien einige angeführt.

Das Entstehen der französischen Besatzungszone: sie wurde den Franzosen erst im Februar
1945 auf der Konferenz von Jalta zugesprochen. Daher mußten die Verwaltungen in
kurzer Zeit organisiert und das Besatzungspersonal schnell zusammengestellt werden.

Die Größe des besetzten Gebietes: es war nicht mit dem Land Baden identisch, denn die
Amerikaner wollten die Kontrolle über die Autobahn Karlsruhe-München behalten. So wurde
das Land Baden entlang dieser Autobahn geteilt, der nördliche Teil kam zur amerikanischen,
der südliche zur französischen Zone mit Freiburg als Hauptstadt. Zur französischen Besatzungszone
gehörten außerdem der bayrische Landkreis Lindau, die preußische Enklave Ho-
henzollem sowie das Saargebiet, die Pfalz und Teile von Hessen-Nassau und Hessen.

1946 wohnten nur 1.190.841 Personen im französisch besetzten Teil Badens (S.47). Der
Anteil an Flüchtlingen war gering, erst 1949-50 kamen ca. 100.000 nach Baden.

Das Buch berichtet sehr interessant über „Alltagsnot und politische(n) Neubeginn'*, über
die Entnazifizierung und die kulturelle Blütezeit, die merkwürdigerweise mit der Währungsreform
1948 endete.

Erstaunlich sind auch die demokratischen Reformen, die unter französischer Besatzung
geplant, aber nicht immer durchgeführt wurden. Die badische Verfassung von 1947 regelte
die Stellung der neu entstandenen Parteien im demokratischen Staatswesen.

Das Betriebsrätegesetz von 1948 sicherte den Betriebsräten erweiterte Mitbestimmungsrechte
zu. Sogar eine Bodenreform wurde geplant, bei der Gutshöfe über 150 ha aufgeteilt
werden sollten (was aber nicht erfolgte). Auch für die Sozialversicherung war eine Reform
vorgesehen. Nach dem Zusammenschluß der drei westlichen Besatzungszonen zur Bundesrepublik
Deutschland im September 1949 wurden die für die französische Zone geplanten
Reformen mit denen für die übrigen Bundesländer zusammengefaßt und vereinheitlicht.

Das vorliegende Buch hat das große Verdienst, den schwierigen Weg von der französischen
Besatzungszeit in den ersten Nachkriegsjahren zur Verständigung zwischen Frankreich
und Deutschland aufzuzeigen.

Renate Reimann

Jahrbuch 1997 der Gutenberg-Gesellschafi
Internationale Vereinigung für
Geschichte und Gegenwart der Druckkunst e.V., Mainz
Herausgegeben von Univ.-Prof. Dr. Stephan Fussel
ISBN: 3-7755-1997-1

Zu den satzungsgemäßen Aufgaben der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft gehört
die Erforschung und Förderung des Druck- und Buchwesens: eine Aufgabe, der sich die
Gesellschaft seit mehr als neun Jahrzehnten mit großem Erfolg widmet.

Die Ergebnisse dieser vielseitigen und wertv ollen Arbeiten sind in den bisher erschienenen
72 Bänden des 1926 von Aloys Ruppel begründeten Gutenberg-Jahrbuchs überzeugend
dokumentiert. Die stattliche Reihe der Jahrbücher bildet inzwischen ein wahres Kompendium
der Druck- und Buchgeschichte der ganzen Welt.

Im neuesten, wiederum sehr anspruchsvoll gestalteten Band sind 28 Beiträge zu lesen,
die den Zeitraum vom Frühdruck sowie des 16. bis 20. Jahrhunderts umfassen. Im Mittel-

197


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