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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 2.1998
Seite: 82
(PDF, 33 MB)
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aus Basel erworben habe und dieses zu einer Gaststätte umbauen lassen wolle.
Gegen dieses Vorhaben fanden sich neue Widersacher in der Gestalt, daß die LVA
Baden und die Direktion des Friedrichsheims befürchteten, ihre Patienten könnten
in dieser Schankwirtschaft zu unkontrolliertem Alkoholmißbrauch verleitet werden
. Auch der seit 1832 eingerichtete Gendarmerie-Posten in Tegernau, vertreten
durch Oberwachtmeister Kaiser, wurde eingeschaltet und berichtete, daß es in
Stockmatt zwei Parteien und eine sogenannte Winkel Wirtschaft (unerlaubtes Wirten
) gäbe. Im Falle der Ablehnung des Gesuches von J. Trefzer würde Bäcker
Dörflinger von Wies-Stockmatt selbst eine Wirtschaftserlaubnis beantragen.

Nach Abwägung aller Fakten und persönlicher Umstände erhielt Johann Trefzer
gerade noch rechtzeitig zu Sommeranfang 1912 die langersehnte und umkämpfte
Schankwirtschaftskonzession mit Branntweinausschank. Nebenher unterhielt Trefzer
einen Mineralwasserbetrieb und eine Limonadenfabrikation.

Die in freier Berglandschaft, an der Straße von Wies-Stockmatt ins Kandeital
gelegene Schankwirtschaft erfreute sich vor allem in den Sommermonaten durch
Wanderer. Radfahrer und sonstige Sommerfrischler regen Zuspruches.

Im Juni 1956 übernahm Sohn Walter zusammen mit seiner Ehefrau Gertrud, geb.
Schwarzwälder, zunächst pachtweise und später in Erbfolge die beliebte Schankwirtschaft
. Ende 1967 erfolgte der Abbruch des Ökonomiegebäudes. Geplant war
der Umbau und die Erweiterung zu einer Gaststätte, was trotz mehrerer Eingaben
durch die Baubehörde abgelehnt wurde. Diese herbe Enttäuschung veranlaßte u.a.
die Wirtsleute Trefzer, ihr Lokal zum 1.1.1972 endgültig zu schließen.

Gresgen

Ehemalige Gemeindew irtschaft und Realgasthaus "Zur Sonne "

Die heutige Teilgemeinde der Stadt Zell i. W. liegt, geschützt vor kalten Nordwinden
, in einer Mulde auf der Wasserscheide des Kleinen und Großen Wiesentales
. Der Ort Gresgen gehörte seit Mitte des 16. Jahrhunderts zur Talvogtei Tegernau
. Dieser Filialort von Tegernau hatte wegen seiner Abgelegenheit. aber vor
allem wegen seiner stattlichen Bevölkerungszahl (im Jahre 1858 374 Einwohner)
stets eine gewisse Selbständigkeit gewahrt. Neben einer Ortsschule und Kirche
war in Gresgen ein Stabhalteramt. zeitweise sogar das Vogtsamt vorhanden. Somit
hatte der Filialort Gresgen auch das Recht auf eine eigene Gemeindewirtschaft,
deren Ursprung ebenfalls ins 16. Jahrhundert gelegt werden darf, obwohl die erste
bekannte Erwähnung erst Ende des 18. Jahrhunderts erfolgte.

Der Gründer des Real wirtschaftsrechtes "Zum Löwen", Andreas Strütt, erwähnte
1783 in seinem Gesuch die Gemeindewirtschaft "Zur Sonne", die aber damals
nicht in Betrieb war.

Im Jahre 1824 hatte der Sonnenwirt Johannes Eichin sowohl das Gemeindewirtschaftsrecht
"Zur Sonne" als auch das Realrecht "Zum Löwen" in einer Hand. Als

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