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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 2.1999
Seite: 5
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-02/0007
Das Wasserschloß Inzlingen

Ein Basler Herrensitz im Markgräflerland
Hans Jakob Wömer

Inzlingen gehört zur ehemaligen Herrschaft Rötteln. und die Herren von Rötteln
treten in unserem Gebiet im 11. Jahrhundert auf.

1228 wird der Ort erstmals erwähnt, als die Edlen Bernhard und Rudolf de
Usinberc die Kirche mit allen Hörigen und Gütern dem Kloster Wettingen übergeben
. 1248 trat dieses, das auch über Besitzungen im nahen Riehen verfügte, seine
Besitzungen in Inzlingen und zugleich das Patronat über die Kirche an das Kloster
St. Blasien ab.

Die Zugehörigkeit zu Rötteln. seit 1315 zu den Markgrafen von Hachberg-
Sausenburg, und die Tatsache, daß Inzlingen ein markgräfliches Lehen blieb
(wenn auch später als Erblehen mit weitgehenden Vollmachten) sind dafür verantwortlich
, daß es trotz seiner extremen geographischen Lage nicht zur Eidgenossenschaft
, sondern schließlich zum Großherzogtum Baden kam.

Ungeachtet dessen war Inzlingen in seiner ganzen Geschichte stets aufs engste
mit Basel verbunden, was in erster Linie durch die Familie Reich von Reichenstein
bewirkt wurde. Soweit sich dies urkundlich erfassen läßt, kamen Inzlingen
und die Adelsfamilie Reich von Reichenstein erstmals 1394 in Verbindung. 1394
gab Markgraf Rudolf von Hachberg-Sausenburg das Dorf an den Basler Bürgermeister
Heinrich Reich von Reichenstein zu Lehen. Von 1394 bis ins 19. Jh., also
400 Jahre lang, war von nun an Inzlingen mit der Familie Reich von Reichenstein
aufs engste verbunden. Darüber hinaus kann man am Schicksal dieser Familie in
und um Basel in typischer Weise das Schicksal einer Adelsfamilie beobachten.

Wer war die Familie Reich von Reichenstein? Um diese Frage zu beantworten,
müssen wir weit vor das Jahr 1394 zurückgreifen. Der erste bekannte Vertreter
dieses Geschlechts war ein Rudolf Rieh, der zwischen 1166 und 1179 erwähnt
wird. Eine ursprünglich wohl bürgerliche Familie Rieh stieg auf in den bischöflichen
Dienstadel und wurde dadurch zu einer Basler Adels-Familie. In ihrer ganzen
Geschichte waren die Reich von Reichenstein als Dienstmannen der Bischöfe von
Basel mit dem Bischofsstuhl eng verbunden und haben ihm treu gedient (wobei
ein Familien-Mitglied selbst Bischof von Basel und mehrere Familien-Mitglieder
dortige Bürgermeister waren).

Drei Söhne des ersten bekannten Mitglieds der Familie Reich von Reichenstein,
davon einer mit Namen Peter, waren Kämmerer des Bischofs von Basel. In der
folgenden Generation begegnet uns Rudolf Reich von Reichenstein. Dieser ist
besonders wichtig, weil er für die Zukunft zum Namengeber der Familie wurde.
Vom Kloster Hohenburg (später St. Ottilien-Berg im Unterelsaß) kaufte 1239/
1245 der adelige Basler Bischof Ludhold von Aarburg bei Arlesheim an der Birs

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