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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 2.1999
Seite: 20
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-02/0022
Warum Inzlingen nach der Reformation
katholisch blieb

Konfessionsgeschichte in und um Inzlingen von 1500 - 1900

Stefan Suter

1. Die Glaubensspaltung

Als äußeres Zeichen des Beginns der Reformation wird gemeinhin das Jahr
1517 angenommen, als Martin Luther in Wittenberg seine 95 Thesen anschlug.
Mit rasantem Tempo lösten sich viele Gegenden von der katholischen Konfession
, und es kam zur Glaubensspaltung, die im Grunde bis in die Gegenwart
andauert.

Gerade die Regio Basiliensis war nach der Reformation eine durchmischte
Gegend, welche nach ehemaliger Territoriumszugehörigkeit entweder katholisch
oder protestantisch (reformiert oder lutherisch) wurde. Insofern unterscheiden
sich die Verhältnisse grundlegend etwa von Bayern, der Innerschweiz oder ostdeutschen
ehemals preußischen Gebieten, die jeweils große zusammenhängende
Glaubenseinheiten entweder katholischer oder evangelischer Richtung darstellten
. Im Jahre 1528/29 trat die unmittelbare Nachbarschaft von Inzlingen. nämlich
Riehen und Basel mit seinen Untertanengebieten, zum evangelisch-refor-
mierten Glauben über. Als dann im Jahre 1556 die gesamte Markgrafschaft die
evangelische (lutherische) Konfession annahm, befand sich die Gemeinde Inzlingen
. welche katholisch blieb, in einer isolierten Stellung, zumal die unmittelbaren
Nachbarn Riehen. Bettingen. Grenzach. Lörrach. Brombach, aber auch
andere Bezugsorte wie Weil, Friedlingen. Tüllingen fortan zu anderen Glaubensrichtungen
gehörten. Einzige Glaubensgenossen waren Stetten und die vor-
derösterreichischen Orte am Hochrhein.

Die Ursache für die unterschiedliche Konfession lag nicht etwa im persönlichen
Bekenntnis der Menschen, sondern primär im Prinzip „cuius regio eius
religio", das im Augsburger Religionsfrieden von 1555 auch rechtlichen Charakter
erhielt. Folglich konnte einzig der Landesherr für sein Territorium die Konfession
bestimmen. Trotz der landesmäßigen Zugehörigkeit Inzlingens zur
Markgrafschaftl) - im Gegensatz zu Stetten - regierte in Inzlingen bekanntlich
die Basler Adelsfamilie Reich von Reichenstein, welche selbst aber wiederum
zum vorderösterreichischen Rittertum gehörte. Diese ließ nach obgenanntem
Prinzip die Inzlinger im katholischen Glauben bleiben.

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