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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 2.1999
Seite: 50
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-02/0052
Scheffelt und seine drei Söhne verblieben in Erbengemeinschaft, bis durch die
Beschlagnahme des Vermögens 1849 die Teilung nicht mehr zu umgehen war. Die
Söhne einigten sich 1851 mit dem Staat auf eine Pauschalstrafe von 3 000 Gulden.

Zum Nachlaß des 1866 seinen beiden Brüdern im Tode nachgegangenen letzten
Namensträgers Ernst Friedrich gehörten u.a. Fahrnisse von ca. 16 000 Gulden,
dazu Forderungen an ca. 50 Schuldner aus dem ganzen Wiesental für Darlehen.
Bier- und Weinlieferungen.

Das alte, stattliche und traditionsreiche Gebäude kaufte 1854 für 6 500 Gulden
die Gemeinde, die es bis 1874 als Rathaus und Schulhaus, dann nur noch als
Rathaus (das erste Rathaus überhaupt) nutzte, bis es am 6.12.1944 bei einem
Bombenangriff zerstört wurde.

Die Ökonomie- und Nebengebäude und den Hausgarten erwarb ebenfalls 1875
die Gemeinde und errichtete darauf 1877 die heute noch bestehende Volksschule.

Beim Wechsel in ihre Heimatgemeinde Badenweiler verkaufte die Witwe des
Ernst Friedrich Scheffelt 1874 die neue „Sonne" an die Familie Giß aus Kandern.
Das angebaute Brauhaus ging an die Spinnerei-Weberei Steinen über und wurde
zu Fabrikwohnungen umgebaut.

Auch unser Schwimmbad steht auf ehemaligem Scheffelt"sehen Besitz, auf der
Scheffeltmatte.

Scheffelts öffentliches Wirken

In der Ortschronik von E. F. Bühler ist der Familie und der Persönlichkeit des
Johann Michael Scheffelt ein besonderes Kapitel (Seite 240 bis 251) eingeräumt
mit vielen Angaben und Hinweisen auf sein Wirken als

- Vogt 1822 bis 1828 (Steinen und Höllstein)

- Gemeinderat 1831 bis 1846

- Öffentlicher Schätzer in der Zehntablösungskommission ab 1834 für Steinen
und weitere Orte

- Vorsitzender des Flußbauverbandes zur Wiesekorrektion 1832

- Abgeordneter der Badischen II. Kammer 1835 bis 1842 für den Wahlbezirk 8
Schopfheim-Kandern. und 1846 für den Wahlbezirk 9 Lörrach

- Mitglied der verfassungsgebenden Versammlung am 10.6.1849

- Mitglied der Deutschen Nationalversammlung in Frankfurt 1848/49

(Kein nachprüfbarer Beweis lt. Zeitschrift ..Schau-ins-Land", Jahrgang 1997.
S. 295)

Am 18. 5. 1848 wurde Scheffelt vom Demokratischen Verein Karlsruhe zur
Wahl ins Deutsche Parlament vorgeschlagen.

Scheffelt war ein tüchtiger Ortsvorgesetzter (Vogt). Er brachte die Gemeindefinanzen
und die Gemeindeverwaltung in kurzer Zeit in Ordnung und setzte
sich vor allem für die Beseitigung der Hochwassergefahren von Wiese und
Steinenbach ein. indem er die Regulierungen der Flußläufe und die Befesti-

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